Beide Trainer setzten auf ein System mit nur einer Spitze. Während auf Seiten von Real Madrid Coach Juan Ramon Lopez Caro auf Ronaldo setzte, der vor einem offensiven Vierer-Mittelfeld agierte, bot Arsene Wenger Thierry Henry als einzigen Stürmer auf. Doch die Offensiv-Kraft beider Teams sollte aus dem Mittelfeld kommen, wo Beckham, Robinho und Zidane auf Seiten der Madrilenen Gilberto, Reyes, Hleb und Fabregas auf englischer Seite gegenüberstanden. Doch während bei den Real-Stars nur Raul fehlte, musste Arsenal mit Campbell, Cole, Cygan und Clichy die gesamte Abwehr ersetzen.
Wer aber glaubte Arsenal würde sich im Bernabeu-Stadion verstecken sah sich getäuscht. Die Londoner spielten frech nach vorne und hatten gegen eine zu Beginn verschlafen wirkende Real-Defensive gleich gute Chancen. Reyes vergab bereits in der dritten Minute alleine vor Casillas. Ljungberg hatte den Keeper der Spanier bereits umspielt, als ihm Roberto Carlos den Ball noch vom Fuß spitzelte (10.), und Henry scheiterte mit einem Kopfball nach einer Flanke von Reyes knapp (13.). Danach hatte sich die Abwehr der Spanier aber gefangen und ließ zunächst keine Chancen der Engländer mehr zu. In der Vorwärtsbewegung hatten die Madrilenen aber nach wie vor Probleme. Arsenal stand gut in der Abwehr und Real machte sich das Leben mit vielen Fehlpässen im Mittelfeld schwer. Erst in der 28. Minute leitete Real eine Art Drangperiode ein. Zunächst köpfte Beckham eine Zidane-Flanke knapp über das Tor, sechs Minuten später hatte der Kapitän der englischen Nationalmannschaft die bis dato größte Chance: Arsenal-Verteidiger Senderos hatte den Ball vor dem Strafraum an Ronaldo verloren, der Beckham sofort per Steilpass einsetzte. Doch der Schuss des Briten ging knapp über das Arsenal-Gehäuse. Doch damit hatten die Spanier ihr Pulver für die erste Hälfte auch schon verschossen. Ausser Robinho, der zwei Nachschusschancen kurz vor der Pause bekam, waren Tor-Chancen vor der Halbzeit Mangelware. Auch den Beginn der zweiten Hälfte verschlief Real Madrid, diesmal allerdings mit Konsequenzen. Henry schnappte sich den Ball an der Mittellinie, umspielte nacheinander Ronaldo, Guti und Mejia und ließ Casillas im Real-Tor aus 14 Metern keine Abwehrchance. Real zeigte sich geschockt, wollte jedoch mit wütenden Angriffen kontern. Doch häufige Abspielfehler im Mittelfeld ließen die Abgriffsbemühungen der Spanier immer wieder verpuffen. In der 64. Minute brachte Real-Trainer Lopez Caro den lange verletzten Raul für Robinho, um mehr Druck auf Arsenal auszuüben. Aber auch diese Maßnahme brachte nicht die erhofften Torchancen. Nur Raul kam zu einem Kopfball nach einem Beckham-Freistoß, der jedoch über das Tor segelte (70.). In der Schlussphase verlegte sich der FC Arsenal auf das Halten des Vorsprungs und gelegentliche Konter. Dieses Unterfangen wurde den Engländern aber auch leicht gemacht, da die versammelte Real-Prominenz nicht in der Lage war, gefährliche Angriffe auszuspielen. Einzig ein Freistoß von Beckham brachte kurz vor Schluss noch einmal Gefahr. Er servierte den Ball auf den Kopf von Sergio Ramos, doch dessen Kopfball wurde eine sichere Beute von Lehmann im Arsenal-Tor. Auch in fünf Minuten Nachspielzeit fiel den Madrilenen nichts ein, so dass Arsenal ohne groß in Bedrängnis zu geraten den Sieg aus dem Bernabeu Stadion und damit eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel mitnahm. Real hat mit diesem Spiel vielleicht schon die letzte Chance auf einen Titel in dieser Saison verspielt, nachdem in der Primera Division der Rückstand auf Barcelona groß ist und man in der Copa del Rey bereits ausgeschieden ist.