Im Topspiel der Gruppe C hatten beide Mannschaften noch etwas zu gewinnen: Real Madrid Platz eins in der Gruppe, die Gäste aus Neapel zumindest das erwartete Ticket ins Achtelfinale. Die Königlichen erwischten den besseren Start und gaben spielfreudig den Ton an, der italienische Meister fand erst nicht ins Spiel.
Dann jubelte die SSC allerdings gleich nach ihrer ersten Chance: Osimhen-Vertreter Simeone, Sohn von Atletico-Trainer Diego, überwand Lunin aus nächster Nähe - der Keeper parierte erst knapp hinter der Linie (9.). Die Führung hielt lediglich zwei Minuten, auf der Gegenseite jagte der formstarke Rodrygo den Ball unwiderstehlich in den Knick (11.). Real blieb weiterhin besser.
Bellingham per Kopf
In der 22. Minute geschah dann das Unvermeidliche: Alaba fand mit einer butterweichen Halbfeldflanke den einlaufenden Bellingham, der Neuzugang köpfte überlegt sein nächstes Tor. Spiel gedreht - fortan zog sich Madrid ein wenig zurück. Die Mannschaft von Carlo Ancelotti wusste aber auch defensiv zu gefallen. Simeone (24.) und Kvaratskhelia (29.) hüben sowie zweimal Brahim drüben (30., 45.+3) schossen anschließend zu ungenau, zur Pause blieb es beim verdienten 2:1.
Mit Wiederbeginn brachte Mazzarri Osimhen für Simeone, doch es war Zambo Anguissa, der die Gäste zeitig zum 2:2 brachte: Der Mittelfeldmann nutzte eine Nachlässigkeit in der königlichen Defensive und schoss aus spitzem Winkel trocken ein (47.). Der Ausgleich schien Madrid aus dem Konzept zu bringen, gerade gegen den Ball stimmte es jetzt weniger. Unzufriedenheit machte sich breit.
Im Bernabeu entwickelte sich ein unterhaltsames Hin und Her, wobei die SSC zunächst entschlossener wirkte, jedoch kaum Chancen kreierte. Anders Real, als sich die Hausherren wieder steigerten. Der eingewechselte Joselu hatte die erneute Madrider Führung auf dem Oberschenkel, besorgte sie aus wenigen Metern aber nicht (62.).
Paz hat das Glück, das Joselu lange fehlt
Der Mittelstürmer stand auch zu Beginn der Schlussviertelstunde im Fokus. Per sehenswertem Seitfallzieher verpasste er erneut (78.), mit einem Kopfball auf das halbleere Tor auch (79.). So erzielte das 3:2, das mehr und mehr in der Luft gelegen hatte, nicht Joselu, sondern das 19-jährige Eigengewächs Paz, dessen 25-Meter-Schuss Meret eigentlich hätte halten müssen (84.).
Von den Gästen kam in der Folge kaum noch Gegenwehr, während Joselu wiederholt verhinderte, dass es noch deutlicher wurde. In der vierten Minute der Nachspielzeit traf er nach feiner Vorarbeit von Bellingham schließlich doch noch - und entschuldigte sich mehrfach bei den Fans, anstatt wirklich zu jubeln.
Sie werden es Joselu nachsehen. Sein Tor besiegelte endgültig den Gruppensieg der Königlichen, Platz zwei steht indes noch nicht fest. Dafür braucht Neapel am letzten Spieltag gegen Braga einen Punkt, während Real bei Union Berlin auch das sechste seiner sechs Gruppenspiele gewinnen kann.



















































