"Der Verein hat mich extrem überzeugt. Ich hatte wirklich das Gefühl, der Topkandidat zu sein, und will den bereits eingeschlagenen sehr guten Weg hier fortführen", freute sich Rehm auf seine neue Aufgabe. Der 37-Jährige stand zuvor bei der SG Sonnenhof Großaspach unter Vertrag, die er nach knapp acht Jahren im Verein zuletzt als Cheftrainer erst in die 3. Liga und dort dann in der zurückliegenden Runde mit dem siebten Platz zur erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte führte.
In Bielefeld schon länger auf dem Schirm
Das ging auch an den Verantwortlichen der Arminen nicht unbemerkt vorbei. Der Sportliche Leiter Samir Arabi merkte bei der Vorstellung an, trotz des überraschenden Abgangs von Meier auf eine solche Situation vorbereitet gewesen zu sein und Rehm schon über einen längeren Zeitraum beobachtet zu haben: "Er hat Großaspach gut weiterentwickelt, die Mannschaft geprägt und dort langfristig etwas aufgebaut. Diese Kontinuität war für uns ein wichtiger Baustein, weshalb er unsere absolute Wunschlösung war."
Bei den Verhandlungen sei schnell klar geworden, dass Rehm "sich zu 100 Prozent mit unserem Weg identifiziert", erklärte Arabi, und Rehm selbst stellte für sich fest: "Es wird sehr akribisch gearbeitet und deshalb ist es genau der richtige Verein für mich." Flugs war also der Vertrag bis 2018 unterschrieben.
Ambitionierte Vorhaben
Was genau sich Rehm für seine Amtszeit bei den Bielefeldern vorgenommen hat, erklärte der gebürtige Heilbronner bei seiner Präsentation dann auch sogleich. Spielerisch misst der neue DSC-Trainer besonders der Offensive eine große Bedeutung bei: "Meine Mannschaft zeichnete sich immer durch eine große Torgefährlichkeit aus", weiß auch Rehm, der in der abgelaufenen Saison mit Großaspach die zweitbeste Offensive der 3. Liga hinter Aufsteiger Dynamo Dresden stellte. "Meine Handschrift soll auf dem Platz zu sehen sein", verkündete der Neuling auf der Alm.
Mit der in Bielefeld vorgefundenen Mannschaft zeigte sich der Neu-Coach schon sehr zufrieden: "Der Kader ist bereits sehr gut strukturiert, nahezu jede Position ist doppelt besetzt." Er wolle nicht alles umkrempeln, sondern Veränderungen gezielt angehen. So könnten etwa noch zwei bis drei Neuzugänge den Kader verstärken. Aber gerade auch das bereits vorhandene Potenzial soll weiter erhöht werden: "Es ist mein eigener Anspruch, jeden Spieler besser zu machen", so Rehm.
Dann soll es auch mit dem Saisonziel klappen, das Rehm bei seiner Vorstellung bereits ausgab - der neue Coach möchte in der kommenden Spielzeit das Ergebnis der Vorsaison übertrumpfen: "Wir wollen besser sein als Platz zwölf und mehr als 42 Punkte holen."
Rehm ruft gleich zum Trainingsauftakt
Durchaus engagiert trat der neue Mann dann auch gleich seine neue Aufgabe an; keine vier Stunden nach seiner Vorstellung leitete Rehm schon seine erste Trainingseinheit bei den Ostwestfalen. Unterstützt wurde er dabei von Assistenzcoach Uwe Speidel und Torwarttrainer Manfred Gloger, die auch nach Meiers Abgang weiterhin zum Trainerteam gehören werden. Rehm möchte dazu noch seinen bisherigen Assistenten Mike Krannich aus Großaspach holen, an seiner Verpflichtung harkt es jedoch noch.
Beim Aufgalopp zur neuen Saison hatte Rehm dann beinahe den ganzen Kader zur Verfügung, auch die beiden bisherigen Neuzugänge Tomasz Holota (defensives Mittelfeld, Slask Wroclaw) und Florian Hartherz (Außenverteidigung, SC Paderborn) standen schon auf dem Rasen. Lediglich Felix Burmeister fehlte im ersten Training, der Innenverteidiger, dessen Vertrag ausläuft, könnte den Klub noch verlassen.