Eigentlich war Enzo Perez, wie 20 seiner Teamkollegen, am Mittwochabend gar nicht einsatzbereit für das Gruppenspiel der Copa Libertadores zwischen River Plate und Santa Fe. Im Gegensatz zum Großteil der Mannschaft hatte sich der ehemalige Valencia-Profi aber nicht mit dem Coronavirus infiziert, sondern eine Muskelverletzung zugezogen.
Doch weil Marcelo Gallardo sonst nur zehn einsatzbereite Spieler geblieben wären, schickte der Trainer den verletzten Perez kurzerhand ins Tor. Er hätte sonst auch keinen anderen Keeper zur Verfügung gehabt.
Ohne einen einzigen Auswechselspieler und mit einem verletzten Feldspieler im Tor stürmte River Plate von Beginn an drauf los, führte bereits nach sechs Minuten mit 2:0 und gewann am Ende sensationell mit 2:1. Aushilfstorwart Enzo Perez wurde zum "Spieler des Spiels" ernannt.
Mit dem Sieg übernahm River die Tabellenführung in Gruppe D und benötigt zum Vorrundenabschluss in der kommenden Woche nur ein Remis zum Achtelfinal-Einzug. Und obwohl Gallardo mit dem Team aus Buenos Aires bereits zweimal die Copa Libertadores gewonnen hat, schrieben argentinische Medien nach dem Corona-Irrsinn am Mittwochabend vom "größten Erfolg" seiner Karriere.