Dass es sein letztes Derby im heimischen Stadion gegen Mönchengladbach wird, hat Rolfes - der am vergangenen Wochenende sein Karriereende für den Sommer bekannt gab - noch nicht realisiert. Für den Kapitän von Bayer Leverkusen geht es aktuell um die Gegenwart, ganz schlicht und einfach um Tore, Punkte und Platzierungen.
"Wir wollen uns die Heimstärke bewahren", fordert Rolfes deshalb vor dem Spiel gegen die Gladbach, das die Tabelle als Verfolgerduell ausweist: Bayer liegt nur aufgrund der mehr erzielten Tore vor den "Fohlen", Punktzahl (23) und Tordifferenz (+7) sind identisch. "Das ist", resümiert Rolfes, "eine gute Mannschaft." Und er erinnert sich: "Das waren oft spektakuläre Spiele, fantastisch für die Zuschauer, sehr emotional und umkämpft. Ich hoffe, dass es dieses Jahr wieder so wird, mit einem guten Ende für uns."
Bayer will sich festsetzen in der Tabellenspitze, wenn auch die absolute Position durch den FC Bayern reserviert ist. Der "Gegner" heißt VfL Wolfsburg und verbucht auf Platz zwei auch bereits sechs Zähler mehr als Bayer, dazwischen schnuppert Augsburg (24) ungewohnte Höhenluft. Die Position "da oben" ist "Anspruch und Zielsetzung", deshalb geht Rolfes voll "auf Sieg, das ist ganz klar. Wir wollen die Gladbacher auf Distanz halten."
Ein Blick auf das Restprogramm zeigt, wie wichtig die von Torhüter Bernd Leno geforderten neun Punkte sind: Auch die nächsten Gegner, Hoffenheim und Frankfurt, sind Tabellennachbarn. "Das wird vor Weihnachten noch eine Woche der Wahrheit", sagt Gonzalo Castro. Der Mittelfeldspieler ist von den aktuell noch aktiven Profis hinter Stefan Kießling (sieben Tore) der zweitbeste Torschütze in Spielen gegen Gladbach: Vier Treffer gelangen ihm, direkt dahinter folgt Simon Rolfes mit drei Derby-Toren gegen die "Fohlen".
Das wird schwieriger als gegen Köln, weil Gladbach die bessere Mannschaft ist.
Josip Drmic
Ist es für Rolfes das letzte Heim-Aufeinandertreffen in der Liga mit dem rheinischen Rivalen, so ist es für Drmic das erste Derby gegen Gladbach. Dass er gegen regionale Konkurrenten gut auszusehen vermag, bewies er beim 5:1 gegen den 1. FC Köln, als er in einer Halbzeit zwei Tore erzielte und eines vorbereitete. "Ein Derby ist immer schwierig. Und das wird schwieriger als gegen Köln, weil Gladbach die bessere Mannschaft ist", prognostiziert der Schweizer, dem am Sonntag die Bank droht, weil Kießling wieder von Beginn an stürmen soll. "Für uns und unsere Fans müssen wir die drei Punkte holen", fordert Drmic. Und sagt anschließend den entscheidenden Satz: "Dazu müssen wir sicherlich eine bessere Leistung bringen als in Lissabon." Dem ist nichts hinzuzufügen.