Im Duell der vermeintlich besten Teams der Gruppe hatten die Römer, die im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg bei Inter Mailand auf zwei Positionen verändert begannen (Zalewski für Spinazzola und Abraham ersetzt den am Knie verletzten Pellegrini), durch die Niederlage am 1. Spieltag in Rasgrad etwas mehr Druck als der Gast aus Sevilla.
Während Roms Trainer José Mourinho also auf viele Veränderungen verzichtete, warf Manuel Luis Pellegrini die Rotationsmaschine an. Mit Luiz Felipe und Canales standen nur zwei Spieler in der Startelf, die auch bei 0:1-Niederlage bei Celta Vigo begannen.
Fekir trifft nur den Pfosten
Die Gäste, die punktverlustfrei ins Spiel gingen, übernahmen von Anpfiff weg die Spielkontrolle - begünstigt wurde dies auch durch die Roma, die ihre defensive Spielphilosophie verfolgte und auf Gegenstöße lauerte. Daher entwickelte sich eine bis auf die Verletzung von Celik, der durch Spinazzola ersetzt wurde, und einem Pfostenschuss von Fekir ereignisarme erste halbe Stunde (13.)
Dann war aber auch für Fekir verletzungsbedingt frühzeitig Feierabend - ein herber Schlag für Sevilla, weil der beste Spieler der ersten 20 Minuten nun nicht mehr auf dem Platz stand.
Zaniolo und Dybala verpassen die Führung
Obwohl die gut besetzte Offensive der Mourinho-Elf kaum stattfand, ging das Team aus der italienischen Hauptstadt plötzlich in Führung. Aitor Ruibal bekam den Ball nach einem Kopfball von Roger Ibanez im eigenen Sechzehner an den rechten Arm. Nach Ansehen der Videobilder entschied Matej Jug auf Elfmeter, den Dybala cool verwandelte (34.). Lange hielt das 1:0 aber nicht, weil Rodriguez die Kugel ein wenig später trocken im Netz unterbrachte (40.).
Kurz vor der Pause zeigte die AS dann nochmal ihre spielerische Klasse: Da Zaniolo aber per Direktabnahme an der Latte scheiterte (44.) und Bravo den klasse Volleyschuss von Dybala übers Tor lenkte (44.), ging es mit dem 1:1 in die Kabinen.
Im zweiten Durchgang wurden die Römer zwar aktiver, das Spiel wurde aber eher schwächer. Lediglich Cristante verpasste im Anschluss an eine kurze Eckballvariante aus fünf Metern das 2:1 (51.). Im weiteren Verlauf gab es kaum nennenswerte Aktionen, sodass alles auf ein Unentschieden hindeutete.
Luiz Henrique profitiert von Spinazzolas Fehleinschätzung
In der Schlussphase schlugen die Andalusier dann aber aus dem Nichts zu. Luiz Henrique, der der einzige Akteur von Betis im Sechzehner war, profitierte nach einer Rodri-Flanke von einer Fehleinschätzung Spinazzolas und köpfte den Ball zum umjubelten 2:1 Siegtreffer ins Netz (88.).
Es sollte für die Gastgeber in der Schlussphase aber noch bitter kommen, weil Zaniolo sich nicht im Griff hatte. Der italienische Nationalspieler ließ sich in der Nachspielzeit abseits des Balles zu einer Tätlichkeit hinreißen, sah dafür folgerichtig die Rote Karte und setzte so einen unrühmlichen Schlusspunkt (90.+3.).
Rom bereits mit zweiter Niederlage
Die Gruppe C der Europa League im Überblick
Damit ging die Roma bereits zum zweiten Mal in der aktuellen Europa-League-Saison als Verlierer vom Platz und rangiert nach der Hinrunde auf Rang drei. Betis hingegen führt die Tabelle mit neun Zählern souverän an.
Spieldaten
Bravo - Aitor Ruibal, Pezzella , Luiz Felipe , Miranda - Rodriguez , Guardado , Canales, N. Fekir , Joaquin - Willian José
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Olimpico |
| Zuschauer | 62.294 |
Die Römer empfangen am Sonntag US Lecce in der Serie A (20.45 Uhr). Für Real Betis Sevilla geht es zum Auswärtsspiel nach Valladolid (Sonntag, 14 Uhr). Bereits in einer Woche kommt es dann zum Wiedersehen der beiden Teams: Die Roma ist am 13. Oktober um 18.45 Uhr in Sevilla zu Gast.
