Roma-Verteidiger Ferrari köpft das Leder vor Gegenspieler Fred aus der Gefahrenzone. dpa
Bei AS Rom misslang mit einem 0:1 beim FC Empoli zwar die Generalprobe - mit sechs Punkten ist der Vorsprung auf Konkurrent Palermo für die in der Serie A auf Platz zwei liegende Roma dennoch weiterhin komfortabel. Mehr als komfortabel (13 Zähler) ist der Abstand zwischen Lyon, dem Ligaprimus in der Ligue 1, und dem Zweiten RC Lens. Olympique scheint nach einer kleinen Durststrecke von fünf Spielen ohne Dreier (0/2/3) zuletzt mit zwei Siegen wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden zu haben. Der Coach der Italiener, Luciano Spalletti, musste mit Chivu auf einen etatmäßigen Innenverteidiger verzichten, während Gérard Houllier auf der Gegenseite mit Wiltord eine Sturmalternative fehlte.
Im Stadio Olimpico entwickelte sich eine kampfbetonte Partie, die nicht nur in der Anfangsphase nicht mit rustikalen Momenten sparte: Mexes stoppte Juninhos Sololauf rüde und sah Gelb, genau wie Kollege Panucci (3.), der Malouda von hinten in die Beine fuhr (7.). Beim fälligen Freistoß durch Juninho Glück für die Römer, dass Mexes den Ball per Kopf an den Pfosten des eigenen Tores verlängerte. Olympique spielte zunächst stark auf, ließ Ball und Gegner bei einsetzendem strömenden Regen gut laufen, war aber am Strafraum mit seinem Latein am Ende. Außer der Tatsache, dass die Roma robust dagegenhielt, war von der zu passiv agierenden Spalletti-Elf in der Anfangsphase bis auf einen Totti-Freistoß (11.) nichts zu sehen. Mit vielen Fehlpässen schon im Aufbau machten sich die Italiener das Leben selbst schwer.
Lyon kontrollierte und hatte erneut die Chance zur Führung: Doni bremste Maloudas Strafraumtanz gegen de Rossi mit aufmerksamem Herauslaufen im letzten Moment (21.). Auf der Gegenseite exemplarische Aktion der Hausherren, als sich dem nach einem Taddei-Schuss am Ball vorbeirutschenden Perrotta eher zufällig fast eine Chance eröffnet hätte (24.).
Danach freilich verloren die Houllier-Schützlinge, die bis dorthin mit gepflegtem Passspiel aufgewartet hatten, den Faden. Die Roma wurde stärker. Viele Nickligkeiten prägten die Begegnung auch in dieser Phase - der französische Serienmeister bremste den Angriffselan mit vielen kleinen Fouls schon im Mittelfeld, zudem verfingen sich die Italiener immer wieder in der Abseitsfalle der Gäste. Spielfluss kam so selten auf. Befreien konnten sich die Franzosen bis zum Kabinengang nur noch selten (Ausnahme: Tiago, 44.), die Mittel von AS freilich waren begrenzt und obendrein fragwürdig: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, dachte sich wohl Mancini, und sah vom aufmerksam leitenden Referee Riley wie schon Teamkollege Pizarro zuvor ob seiner Flugkünste Gelb (43.).
Achtelfinal-Hinspiele
Unverändert begannen beide Teams Durchgang zwei, der fast so begann wie der erste: Lyon mit Vorteilen, Rom setzte auf Konter im eigenen Stadion. Die freilich verpufften oft schnell wegen vieler Ungenauigkeiten im Passspiel, zudem schaltete Olympique bei eigenem Ballverlust blitzschnell den Rückwärtsgang ein.
Es dauerte eine gute Stunde, ehe ein Standard den Hausherren die bis dorthin beste Möglichkeit eröffnete: Coupet faustete Tottis Freistoß-Knaller aus 17 Metern zur Ecke. Die Gäste überstanden eine kurze und heftige Drangphase und hatten selbst die Chance zur Führung, als Doni Juninhos Freistoß aus 45 (!) Metern nicht festhalten konnte und Fred im Nachsetzen knapp scheiterte (66.).
Bis zum Schlusspfiff gab es nur noch wenig Sehenswertes. Chancenarm plätscherte die "farbenfrohe" Partie - Schiedsrichter Riley zückte insgesamt elfmal die Gelbe Karte - ihrem Ende entgegen.
Tore und Karten
Tore Fehlanzeige
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Olimpico |
| Zuschauer | 75.000 (ausverkauft) |
Olympique Lyon hält nun beim Rückspiel am 6. März die besseren Karten in der Hand und kann seine vierte Viertelfinalteilnahme in Serie im heimischen "Stade Gerland" perfekt machen.