Personal: Im Vergleich zum 2:1-Rückspiel- Sieg gegen Nikosia fehlten bei den Gastgebern Spalevic und Boskovic. Jelic und Ilic ersetzten die beiden. Eine Änderung bei Bayer gegenüber dem 3:0 in Rostock: Zé Roberto (Jochbeinbruch) fiel aus, Zivkovic rückte in die Startelf. Neuville war trotz arger Adduktorenprobleme von Anfang an dabei.
Taktik: Belgrads Trainer Muslin vertraute in der Abwehr einer Dreierkette, die Matijasevic dirigierte. Die Manndecker Vukomanovic und Lalatovic übergaben ihre Gegenspieler. Bei Bayer verteidigten die Manndecker Lucio und Nowotny wieder ohne Absicherung. Ramelow, zentral vor der Abwehr, sollte Belgrads Spielmacher Acimovic ausschalten.
Analyse: In der ersten Halbzeit entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel mit wenig Torraumszenen. Belgrad begann sehr verhalten und konzentrierte sich zunächst auf die Defensive. Bayer hingegen war auf ein frühes Tor aus und versuchte es oft über die Außen Schneider und Sebescen, die die beiden Sturmspitzen Kirsten und Neuville mit Flanken füttern solllten. Ab der 20. Minute ließen sie es ruhiger angehen. Bastürk versuchte das Spiel an sich zu reißen, was nur teilweise gelang, weil die Bayer-Elf zu viele leichte Ballverluste hatte.
In der Defensive ging die Taktik voll auf. Ramelow legte Acimovic an die Kette, Zivkovic und Placente hatten die gefürchteten Außen Gvozdenovic und Markovic im Griff. Gefährliche Szenen entstanden immer nur durch Lucios Unzulänglichkeiten, die die Belgrader Spitzen jedoch nicht ausnutzen konnten.
Belgrad, in der ersten Halbzeit ohne Rezept gegen Leverkusens Strategie, hatte nach der Halbzeit zwar mehr Spielanteile als der Bundesligist, baute jedoch mit zunehmender Spielzeit kräftemäßig ab und konnte sich kaum einmal eine zwingende Torchance herausspielen. Bayer ließ sich nicht locken, wartete ab und baute weiterhin auf seine stabile und zweikampfstarke Defensive.
Fazit: Leverkusen ließ sich von der heißen Atmosphäre im Stadion nicht aus der Ruhe bringen und erarbeitete sich durch kluges Defensivverhalten eine gute Ausgangsbasis für das Rückspiel.
Aus Belgrad berichtet Jean-Julien Beer