Beinahe hätte es sich gerächt. Allzu viel fehlte nicht, und die deutsche Nationalmannschaft wäre um den Lohn ihrer Arbeit gebracht worden. Erst war es Puscas, der aus aussichtsreicher Position zum Abschluss kam, seinen Versuch aber zu mittig platzierte (87.) - dann traf Stanciu (90.) das Außennetz.
Es waren die letzten Chancen eines sonst recht einseitigen Spiels - und beide boten sich den Rumänen. Zuvor hatte die deutsche Mannschaft etliche Möglichkeiten ausgelassen und es damit versäumt, die Partie frühzeitig zu entscheiden. Gerade zu Beginn des zweiten Abschnitts hatte sich die DFB-Elf zahlreiche Chancen erarbeitet, doch Goretzka (50.), Gnabry (58.), Gündogan (60.) und Sané (63.) waren nicht erfolgreich.
DFB-Elf kontrolliert das Spiel - Gnabry trifft
Und doch: Die Phase nach der Pause war die beste, die die deutsche Mannschaft am Sonntagabend in Bukarest hatte. Im ersten Abschnitt hatte sie das Spiel zwar ebenfalls kontrolliert (67 Prozent Ballbesitz), allerdings jene Zielstrebigkeit noch vermissen lassen, die sie dann nach dem Seitenwechsel an den Tag legte.
Gruppe J, 2. Spieltag
Dennoch fiel das einzige Tor des Abends schon in den ersten 45 Minuten: Nach einem langen Ball hatte Havertz auf der rechten Seite Platz, dribbelte in den Strafraum und spielte vor dem Tor quer - Gnabry musste nur noch einschieben (16.). Es war der Lohn einer dominanten Anfangsphase, die Kimmich beinahe mit einem zweiten Tor veredelt hätte - sein abgefälschter Distanzschuss landete aber an der Latte (19.).
Bundestrainer Joachim Löw hatte seine Startelf nach dem 3:0 gegen Island nicht verändert - und das machte sich bezahlt. Das Spiel der deutschen Mannschaft wirkte, wenngleich nicht über 90 Minuten, durchaus harmonisch, einzig die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig.
Auch der eingewechselte Werner ließ noch eine gute Gelegenheit aus, als er zehn Minuten vor dem Ende aus vielversprechender Position zum Abschluss kam, aber an Nita scheiterte, dem glänzend aufgelegten Torhüter der Rumänen (80.). Dass es am Ende trotzdem zum zweiten Sieg im zweiten Spiel reichte, lag auch an Puscas' unplatziertem Schuss - und am Außennetz.
Für Rumänien geht es am Mittwoch (18 Uhr) in Armenien weiter, Deutschland empfängt wenig später (20.45 Uhr) Nordmazedonien und will den Neun-Punkte-Start perfekt machen.