Rumänien zeigte sich 60 Minuten lang als das reifere, homogenere Team, verdiente sich deshalb den allerdings sehr mühevollen Sieg gegen individuell sehr starke Südamerikaner, die in der Schlußphase dem Ausgleich noch sehr nahe kamen, in weiten Phasen der Partie aber mannschaftliche Geschlossenheit vermissen ließen. Bei den Rumänen zeigte sich Regisseur Hagi in ungewohnter Rolle, spielte fast einen Rechtsaußen, hatte in dieser Position aber enorm viele Ballkontakte, leitete von rechts fast alle Angriffe ein. Gegen die drei Spitzen Ilie (links), Moldovan (zentral, etwas vorgeschoben) und Hagi hatten die kolumbianischen Spieler in der Vierer-Abwehrkette viele Probleme. Vor allem in der ersten Hälfte mit Hagi, aber auch mit dem dribbelstarken Ilie, der sich immer wieder bis an die Mittellinie zurückfallen ließ, und dann per Doppelpaß Lücken in die Abwehrkette riß. Kolumbien fand erst ins Spiel, als bei einigen Rumänen die Kräfte nachließen. Da wurde auch Spielmacher Valderrama, bis dahin mit vielen Ballkontakten, aber ohne jede Wirkung, effektiver, leitete einige gefährliche Angriffe ein. Da hätten auch Asprilla, Rincon, Serna und der eingewechselte Valencia für den Ausgleich sorgen können. Bei den Rumänen stand die Abwehr lange sicher, ließ nur in den letzten 20 Minuten Chancen der Kolumbianer zu. Aus Lyon berichtet Dirk Westerheide