Bundesliga

Sageder: "Bei uns stehen nicht drei Robert Zuljs hinten an und warten nur auf ihre Chance“

LASK-Coach vermisst seinen Kapitän

Sageder: "Bei uns stehen nicht drei Robert Zuljs hinten an und warten nur auf ihre Chance“

Durfte endlich wieder einen Sieg bejubeln: LASK-Trainer Thomas Sageder.

Durfte endlich wieder einen Sieg bejubeln: LASK-Trainer Thomas Sageder. GEPA pictures

Nach acht Pflichtspielen und insgesamt 113 Tagen ist dem LASK am vergangenen Wochenende gegen Austria Klagenfurt endlich wieder ein Sieg gelungen. Die Erleichterung war danach bei allen Beteiligten zu spüren. "Ich habe auch in der Mannschaft gesehen, wie viel Ballast da abgefallen ist. Es hat sich doch auch ein bisschen was zusammen gestaut“, verriet Trainer Thomas Sageder beim sky Podcast DAB | Der Audiobeweis.

Meistergruppe - 24. Spieltag

Den Linzern reichte dabei eine Standardsituation in der zweiten Halbzeit, um den Sieg über die Bühne zu bringen. Davor war den Oberösterreichern die Nervosität deutlich anzumerken. "Da sind dann plötzlich Fehler passiert, die einem erwachsenen Profifußballer, der dafür bezahlt wird, sich ausschließlich mit dem Fußball auseinanderzusetzen, gar nicht passieren können“, so der 40-Jährige.

Kein Wunder, sammelten die Oberösterreicher aus den letzten sechs Bundesligaspielen nur vier Punkte. Den letzten Sieg davor feierten die Linzer Mitte Dezember gegen Austria Lustenau. Damals lag man nach dem 17. Spieltag sieben Punkte hinter Tabellenführer Salzburg und fünf hinter Sturm Graz. Mittlerweile sind es zehn beziehungsweise fünf Punke - nach der Halbierung wohlgemerkt.

Sageder und sein Team mussten in den letzten Wochen jede Menge Kritik einstecken. Kritik, mit der der 40-Jährige umgehen kann, die es so beim LASK aber auch schon vor zwei Jahren gab, wie er verriet: "Nachdem ich auch sehr schnell beim LASK in Kritik geraten bin, nämlich seit dem ersten Tag, kann ich da auch nicht viel machen. Ich habe letztens einen Artikel gelesen, in dem der LASK viel kritisiert wird, dass keine Mannschaft zu identifizieren sei, der Trainer die Mannschaft nicht erreicht und so weiter. Ein Sammelsurium an Kritik am Verein, den Spielern und natürlich dem Trainer. Erst auf der dritten Seite bin ich draufgekommen, dass es in dem Artikel gar nicht um mich geht, sondern er vor zwei Jahren geschrieben wurde.“

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Fünf Spiele ohne Tor

Schwer tut sich der LASK nach wie vor in der Offensive, einer der Hauptgründe für die Durststrecke des Tabellendritten. Das Tor gegen Klagenfurt war das erste seit fünf Spielen. "Der Ausfall von Robert Zulj, der bei uns in der Mannschaft nicht nur sportlich, sondern auch menschlich eine Größe ist, ist nicht etwas, das wir als LASK so einfach kompensieren können. Bei uns stehen nicht drei Robert Zuljs hinten an und warten nur auf ihre Chance“, vermisst Sageder seinen Kapitän und Toptorjäger, sieht aber auch gleichzeitig den Rest seines Teams in der Verantwortung: "Jetzt ist genau der Punkt, wo die jungen Spieler eine riesige Chance in der persönlichen Entwicklung haben, in ihre Rolle zu schlüpfen, wo sie mehr Verantwortung übernehmen. Robert dirigiert ja am Platz die Offensive wie ein Trainer, und das ist aktuell nicht da. Deswegen müssen sich die Spieler jetzt noch mehr damit auseinandersetzen und selbst versuchen, das hinzubekommen."

Die nächste Chance bietet sich am Sonntag (14.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Sturm Graz. Da können die Linzer im direkten Duell bis auf zwei Punkte an die Steirer heranrücken.

rg