Bundesliga

Sageder: "Sollten uns mit unseren Leistungen beschäftigen und nicht mit irgendeinem Käse"

LASK-Cheftrainer spricht Klartext

Sageder: "Sollten uns mit unseren Leistungen beschäftigen und nicht mit irgendeinem Käse"

Thomas Sageder steckt mit dem LASK in der Ergebniskrise

Thomas Sageder steckt mit dem LASK in der Ergebniskrise GEPA pictures

Der LASK erlebt bislang wahrlich kein einfaches Frühjahr. Zeigte man bei der knappen 2:3-Niederlage gegen Tabellenführer Red Bull Salzburg im ÖFB-Cup-Viertelfinale noch eine ansehnliche Leistung, folgten in der Bundesliga anschließend drei magere Ergebnisse. Nachdem man im Heimspiel gegen Austria Klagenfurt (2:2) gerade noch so einen Punkt ergatterte, folgten auch gegen den TSV Hartberg (0:0) und nun bei der 0:1-Niederlage gegen den Wolfsberger AC zwei weitere Enttäuschungen. Im Kampf um die Meistergruppe scheinen die Oberösterreicher nervös zu werden und sind seit der Winterpause noch auf der Suche nach der nötigen Selbstverständlichkeit. Doch nicht nur das beschäftigt aktuell Cheftrainer Thomas Sageder.

Bundesliga - 20. Spieltag

"Momentan erlebe ich sehr viel als Trainer. Wir sind gut vorbereitet und dann ist nach kurzer Zeit alles wieder anders", hadert der LASK-Coach bei "Sky" mit dem frühen Gegentor durch einen selbstverschuldeten Elfmeter sowie die Rote Karte von Kapitän Robert Zulj. "Wir haben wieder einen erkennbaren Plan gehabt, wie wir den Gegner bespielen wollen. Dann machen wir aus dem Nichts ein richtig dummes Foul und müssen über den Elfmeter nicht diskutieren. Mit dem anschließenden Ausschluss von Robert hat sich das Spiel dann deutlich verändert."

Sageder fordert im Klub "realitätsnahe" Einschätzung

Die Linzer hatten nach dem Verlust ihres Topscorers im Duell gegen die Wolfsberger sichtlich zu kämpfen, versuchten zwar trotz Unterzahl nach vorne gefährlich zu werden, doch präsentierten sich zu ideenlos. Die Gäste hingegen fanden weitere Topmöglichkeiten vor und hätten das Spiel gut und gerne schon früher entscheiden können. "Heute mussten wir mit einem Mann weniger wieder eine richtige Challenge lösen", lamentiert Sageder, der auch seine eigene Leistung kritisch beäugt: "Ich bin in der Verantwortung und es läuft momentan nicht nach Wunsch. Ich verstecke mich nicht hinter irgendwelchen Ausreden, ich bin hauptverantwortlich für die sportliche Leistung. Die ist in Ordnung, aber die Ergebnisse passen nicht." Nach drei Unentschieden im Frühjahr hat der LASK trotz seiner guten Ausgangsposition weiterhin die Teilnahme am oberen Play-off noch nicht fixiert und vielmehr mit dem WAC einen weiteren Konkurrenten mit ins Boot geholt.

Angesprochen auf den Sprung in die Meistergruppe, ließ der LASK-Coach mit Kritik an seinem Klub aufhorchen: "Wir haben einen richtig guten Herbst gespielt, wir sind immer noch Dritter, aber der ein oder andere hat in der Winterpause die Trauben zu hoch gehängt. Wir müssen uns auf die Realität besinnen und die schaut momentan so aus, dass wir im Frühjahr noch nicht gewonnen haben. Da brauchen wir nicht über irgendeinen Kas wie die Meistergruppe oder Topplatzierungen reden, sondern müssen schauen, dass wir wieder ein gutes Spiel mit drei Punkten beenden." Auf Nachfrage, wen der LASK-Coach mit dieser Aussage konkret anspreche, gab sich Sageder dann aber diplomatisch.

"Ich meine uns alle damit. Wir haben alle große Erwartungen, aber wenn du im Winter sagst, unser Ziel ist es Meister zu werden, ja, wem bringt denn das was? Das habe ich schon irgendwo vernommen, dass hier im Verein die Ambitionen sehr hoch sind. Das ist auch gut und richtig so, aber für mich als Trainer ist es trotzdem wichtig, eine realitätsnahe Einschätzung zu treffen und die Realität ist, dass wir uns mit unseren fußballerischen Leistungen, die am nächsten Wochenende auf uns warten, beschäftigen sollen und nicht mit irgendeinem anderen Käse, der uns begleitet." 

Und die Leistungen reichen momentan nicht, um aus den engagierten Auftritten auch Zählbares zu holen. Der Vorsprung auf die Konkurrenz schmilzt dahin. Nach dem Sieg von Hartberg in Altach haben die Linzer nur mehr einen Zähler Vorsprung auf die Oststeirer, Austria Klagenfurt könnte morgen nachziehen und auch der WAC liegt nur mehr fünf Punkte hinter den Oberösterreichern zurück. Für diese wartet am kommenden Spieltag ein wichtiges Auswärtsduell in Altach, wo man endlich für den erlösenden Dreier im Frühjahr und die erfolgreiche Qualifikation für die Meistergruppe sorgen möchte. Allerdings wird man bei diesem Vorhaben ohne den Kapitän und Topscorer auskommen müssen. Doch in Linz hat man aktuell ohnehin bereits einige Sorgen.

ma