Nachdem klar war, dass Keven Schlotterbeck wegen eines Bänderrisses gar nicht erst mit ins Trainingslager reisen konnte und Chima Okoroji und Luca Herrmann zunächst nur individuell trainieren können, nahm der Sport-Club Schlotterbecks Bruder Nico, ebenfalls Verteidiger, und Stürmer Christoph Daferner aus der Regionalliga-Mannschaft mit nach Schruns (Österreich). Beide konnten dort überzeugen, Daferner erzielte zudem im internen Trainingsspiel ein sehenswertes Tor per Direktabnahme.
"Sie haben ihre Nervosität schnell abgelegt", freute sich Trainer Christian Streich. Für Daferner sei das Trainingslager motivierend gewesen, "aber er muss jetzt auch den Kopf rausstrecken".
Der 20-Jährige, der 2016 von 1860 München II zum SCF II wechselte, traf am Wochenende schon wieder. Im ersten Regionalliga-Spiel der neuen Saison beim VfB Stuttgart II bereitete er ein Tor vor und erzielte die zwischenzeitliche 3:2-Führung. Am Ende verlor sein Team, zu dem auch Constantin Frommann und Nico Schlotterbeck gehörten, allerdings mit 3:4. Trainieren werden sie in dieser Woche dann aber wohl wieder mit dem Bundesliga-Kader.
"In der Fußballschule gibt es gute, klare und talentierte Jungs"
Die bereits bestehende hohe Durchlässigkeit zwischen Nachwuchsbereich und Profis soll weiter vorangetrieben werden. Dafür soll auch Ex-Kapitän Julian Schuster sorgen, der nach zehn Jahren beim Sport-Club seine Karriere beendet hatte , dem Verein aber erhalten blieb. Der 33-Jährige ist jetzt Verbindungstrainer, eine Stelle, die im Verein neu geschaffen wurde. "Er ist ein ideales Bindeglied und kann selbst auch wahnsinnig viel lernen", sagt Streich. Schuster ist im Nachwuchsleistungszentrum präsent und bei den Profis, ist Ansprechpartner für die jungen Spieler und auch für die Trainer.
"Diejenigen, die am besten trainieren, sollen zu uns rüberkommen", erklärt Streich. Das sei dann auch unabhängig von der Position. Wenn bei den Profis beispielsweise ein Engpass auf der Rechtsverteidigerposition herrsche, solle trotzdem der belohnt werden, der sich am meisten empfohlen hat - auch wenn er eigentlich im Sturm oder Mittelfeld spielt. Der SCF-Coach ist optimistisch, dass es in der kommenden Saison gleich mehrere Kandidaten dafür geben wird: "In der Fußballschule gibt es gute, klare und talentierte Jungs - und ich hoffe, dass wir ein paar sehen, die es richtig gut machen."