Schalkes Trainer David Wagner stellte gegenüber dem 0:0 bei der Hertha viermal um: Der angeschlagene Serdar (Sprunggelenksprellung) war nicht dabei, Kabak, McKennie und Raman nahmen auf der Bank Platz. Es spielten dafür Todibo (Startelfdebüt), Schöpf, Boujellab und Kutucu.
Herthas Coach Jürgen Klinsmann brachte im Vergleich zur Nullnummer gleich fünf Neue: Stark, Plattenhardt, Maier sowie Köpke und Piatek (beide Startelfdebüt) kamen für Klünter, Mittelstädt, Grujic, Dilrosun und Lukebakio (alle Bank) zum Zug.
Häufig wechselnder Ballbesitz prägte die erste Phase der Partie, die sich in der Hauptsache im Mittelfeld abspielte. Mehr Offensivgeist hatte Klinsmann im Vorfeld des Duells von seinem Team gefordert - und das hielt sich an die Marschroute und kreierte durch Wolfs abgefälschte Flanke eine erste gefährliche Szene für S04-Keeper Nübel (10.).
Köpke vollendet Wolfs Maßflanke
Wenig später mündete ein Konter in die Berliner Führung: Piatek sicherte den Ball nach weitem Schlag aus der Abwehr und verlagerte nach rechts zu Wolf. Dessen Flanke flog maßgerecht in die Mitte, wo Köpke am Fünfer mit links an Nübel vorbeispitzelte - 0:1 (12.).
Harit fehlen Millimeter
Um ein Haar - im wahrsten Sinne des Wortes - hätte Schalke prompt zurückgeschlagen. Harit kam am linken Fünfereck zum Abschluss, Jarstein verlangsamte die Fahrt des Balles, den Torunarigha Millimeter vor der Linie wegschlug. Die Königsblauen blieben drin in der Szene, wieder Harit zwang Herthas Keeper Sekunden später per Schrägschuss zur Flugparade (14.).
Recht viel mehr sollte der Wagner-Elf im ersten Durchgang offensiv nicht gelingen. Die Gäste beeindruckten in der Folge mit Zweikampfstärke und guter Ordnung - und blieben in Ansätzen gefährlicher als die Wagner-Schützlinge.
Piateks Premiere
S04 setzte nach einer halben Stunde zu einer kleinen Drangphase an, die ohne Ertrag blieb. Als die Gastgeber Handspiel reklamierten, ging es schnell in die Gegenrichtung - mit Folgen: Köpke legte quer auf Piatek, der sofort flach ins rechte Eck schoss und Nübel schlecht aussehen ließ (39.).
DFB-Pokal, Achtelfinale
Mit Kabak für Todibo kehrte Schalke mit Wiederanpfiff zur Stamm-Abwehrbesetzung zurück. Die Gelsenkirchener mühten sich gegen kompakte Herthaner, die sich aber kaum eine Blöße gaben. Und schnörkelloser agierten (Piatek, 52., 57.). Auf der Gegenseite brachte ein Konter Gregoritsch in Position - vorbei (58.).
Wagner reagierte mit einem Doppelwechsel, McKennie und Raman anstelle von Boujellab und Kutucu sollten eine insgesamt doch recht maue Offensive stärken (60.). Kaum auf dem Platz, kam McKennie gegen Boyatas starke Grätsche einen Schritt zu spät (63.). Auch Oczipka versuchte sich wenig später vergeblich (66.) gegen eine nach wie vor stabile Berliner Defensive.
Schlussphase: Doppelschlag durch Caligiuri und Harit
Alles schien auf einen Berliner Coup hinzudeuten, doch dann trat Caligiuri auf den Plan: Erst umdribbelte er den eingewechselten Mittelstädt und düpierte Jarstein mit einem Schuss ins kurze Eck - nur noch 1:2 (76.). Und sechs Minuten später bereitete er erneut nach gewonnenem Duell gegen Mittelstädt mit einem Querpass den Ausgleich vor für Harit, der freistehend cool abschloss (82.).
Turbulenzen in der Verlängerung
Es ging in die Verlängerung, die Caligiuri verletzt ausgewechselt von der Bank aus erlebte. Zunächst sah er Ramans vergebene Großchance (99.), dann wurde Torunarigha von Mascarell über die Seitenlinie abgeräumt und schmiss nach leichtem und unbeabsichtigten Zusammenprall mit Wagner und einer Kiste diese zu Boden. Der Schalker Coach wollte dem gestürzten Verteidiger wohl aufhelfen, der sich leicht losriss und von Referee Harm Osmers mit Gelb-Rot vom Platz musste. Dieser Entscheidung folgte ein Platzverweis für Wagner, der glatt Rot sah - nicht nachvollziehbar (102.).
Ramans Konter bringt Schalke ins Viertelfinale
Trotz Unterzahl stand Hertha dicht vor der Führung, Mascarell rettete nach Dilrosuns verkapptem Schuss auf der Linie (109.). Die Entscheidnung fiel nach einer Berliner Ecke: Miranda passte auf Raman, gegen dessen Tempo für zwei Gegenspieler kein Kraut gewachsen war. Der Belgier tunnelte dann auch noch Jarstein - Spiel gedreht, Viertelfinale erreicht (115.).
Berlin empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den FSV Mainz 05. Schalke spielt zeitgleich daheim gegen den SC Paderborn.