S04 drängt nach vorne - TSG kontert
Schalke-Coach Jens Keller sah nach dem souveränen 3:0-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart keinen Grund für personelle Veränderungen. Hoffenheims Trainer Markus Gisdol gönnte nach dem 4:4-Spektakel gegen Werder Bremen den angeschlagenen Salihovic (Rippenprellung) und Abraham (Rückstand nach Muskelfaserriss) eine Pause und brachte dafür Vestergaard und Toljan.
Schalke erwischte den besseren Start und drängte von Beginn an mutig und offensiv nach vorne. Hoffenheim war so in der Defensive gebunden, zog sich zentral vor dem eigenen Strafraum engmaschig zusammen, gewann die entscheidenden Zweikämpfe und hinderte die Hausherren dadurch meist erfolgreich am Torabschluss. Bei Ballgewinn schalteten die Kraichgauer dann aber schnell um und drängten mit mehreren Spielern aggressiv nach vorne. Dadurch blieben auch die Gäste gefährlich.
Hoffenheim bestraft Schalke-Fehler eiskalt
So entwickelte sich für die Knappen ein Geduldsspiel. Königsblau hatte mehr Ballbesitz, machte das Spiel und gewann insgesamt sogar mehr Zweikämpfe. Dabei entwickelte S04 aber keinerlei Durchschlagskraft. Die TSG blieb geduldig und lauerte auf Schalker Fehler, die dann mit überfallartigen Konterangriffen bestraft wurden. Polanski hatte im Mittelfeld viel Platz und legte auf den linken Flügel zu Herdling ab. Dessen Flanke flog quer durch den Strafraum, wo Volland knapp an der Kugel vorbeirauschte und Torwart Fährmann so erfolgreich irritierte. Der Ball entwickelte sich zum Torschuss und schlug im rechten Eck zum 1:0 ein (21.).
Der Führungstreffer spielte den Kraichgauern voll in die Karten. Die Hausherren antworteten mit wütenden Angriffen und leisteten sich dabei immer wieder haarsträubende Fehler im Spielaufbau mit vielen Fehlpässen und Ballverlusten. Diese wusste 1899 nach wie vor eiskalt zu bestrafen. Nach einem Ballverlust von Uchida konterte Hoffenheim blitzschnell. Über Schipplock und Roberto Firmino wanderte das Spielgerät von links nach rechts zu Volland, der nun freie Bahn hatte und Fährmann zum 2:0 tunnelte (32.). Doch damit nicht genug, denn die Strafe für den nächsten Schnitzer folgte auf dem Fuße: Jones schoss im Mittelfeld Rudy an, von dem das Leder in den Lauf von Roberto Firmino prallte. Völlig frei vor Fährmann versenkte der Brasilianer die Kugel zum 3:0 im Netz (35.).
Farfan verkürzt
Das Achtelfinale im Überblick
Nachdem die Gelsenkirchener mit Pfiffen in die Pause begleitet wurden, reagierte Keller mit einem Doppelwechsel zu Wiederbeginn und brachte Hoogland und Meyer (46.). Schon zwei Zeigerumdrehungen später verbuchte Höwedes die bislang beste Chance für Königsblau: Von Rudy behindert schoss der Kapitän eine Farfan-Flanke von rechts aus acht Metern knapp über den Querbalken und forderte daraufhin einen Elfmeter. Der Pfiff von Schiedsrichter Knut Kircher blieb aber aus (48.). Auch in der Folge hatten die Knappen zwar den Willen, doch nicht die Durchschlagskraft, um zum Anschlusstreffer zu kommen. Dafür ging es in vielen Mittelfeld-Duellen heiß her.
Erst in der 64. Minute wurde es wieder zwingender: Draxler zog aus 18 Metern zentraler Position wuchtig ab, doch TSG-Torwart Grahl lenkte den Ball gerade noch an den Pfosten. Daraufhin flankte Farfan noch einmal nach innen und fand erneut Draxler, der aus sieben Metern aber verzog (64.). Diese Doppelchance gab Schalke Hoffnung. Der mittlerweile heiß gelaufene Draxler setzte Farfan am rechten Strafraumeck in Szene. Der Flügelflitzer ließ Toljan ins leere laufen und schoss präzise ins linke Eck zum 1:3 ein (67.).
Joker Modeste scheitert zweimal an Fährmann
Nun schöpfte Schalke neuen Mut und drängte weiter nach vorne. Meyer hatte das 2:3 auf dem Fuß, schoss von Draxler in Szene gesetzt aus spitzem Winkel aber links vorbei (73.). Die TSG-Defensive hatte kurz Pudding in den Beinen, stabilisierte sich dann aber mental wieder und hielt voll dagegen.
Keller setzte alles auf eine offensive Karte und brachte noch Angreifer Obasi für Innenverteidiger Matip (81.). Allerdings ging den Gelsenkirchenern allmählich der Sprit aus. 1899 verteidigte leidenschaftlich und hielt die Hausherren erfolgreich vom eigenen Tor fern. Kurz vor Schluss packte der eingewechselte Modeste beinahe noch einen drauf, scheiterte jedoch gleich zweimal frei vor Fährmann an einer klasse Fußabwehr der Nummer eins (90., 90.+2).
Für Schalke geht es am kommenden Samstag (15.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach weiter. Zeitgleich muss Hoffenheim bei Eintracht Frankfurt antreten. Die Viertelfinalpaarungen werden am Sonntag ab 18 Uhr (LIVE!-Ticker bei kicker.de) von Frauen-Bundestrainerin Silvia Neid gezogen.