Personal: Nach dem 0:2 gegen den SC Freiburg nahm Schalke-Trainer Stevens drei Änderungen in der Startaufstellung vor: Nemec, van Hoogdalem und Agali begannen für Kmetsch, Vermant und Asamoah. Real-Coach Bernd Krauss baute gegenüber dem jüngsten 0:2 in der spanischen Meisterschaft gegen Celta Vigo gleich fünffach um: Roa, Novo, Lugue, Vicente, und Engonga ersetzten den verletzten Franco, Nino (Gelb-gesperrt), Francisco Soler, Campano und Paunovic.
Taktik: Die beiden Manndecker Hajto und Waldoch kümmerten sich - ohne Absicherung - per Raumdeckung um die Real-Spitzen; die Außen van Hoogdalem und van Kerckhoven waren eine reine defensive Absicherung gegen die offensiven Mittelfeldaußen der Mallorquiner. Böhme hatte auf links alle Freiheiten und gab überwiegend eine Art Linksaußen. Die Gäste spielten mit einer Viererkette in der Abwehr (Fatih rückte nach der Pause auf rechts, Olaizola auf halbrechts) und zwei eher defensiven Helfern auf den Halbpositionen davor. Vom Sturm-Duo Luque und Eto'o positionierte sich der Kameruner etwas zurückhängend.
Analyse: Die Gäste überzeugten spieltaktisch, sie verschoben sich gut und machten so die Räume eng. Schalke tat sich gegen diese gut organisierte Mannschaft schwer, Chancen herauszuarbeiten. Die Spanier konzentrierten sich überwiegend auf die Torsicherung; wenn der Weg nach vorne gesucht wurde, dann meist über die Außen. Dieses Rezept führte auch auf Seiten der Schalker zu den viel versprechendsten Offensivaktionen. Oude Kamphuis über rechts und Böhme über links mühten sich um Schwung; Möller hingegen hatte in der zentrale Probleme. Bei allem Engagement, vor allem nach der Paue, blieb Schalke zu harmlos. Stevens versuchte gegen Ende, die Misstände mit verstärkter Offensive und mutigen Wechseln (Asamaoah. Mulder) zu beheben - ohne Erfolg.
Fazit: Mallorca - keineswegs überzeugend - reichte gegen eine schwache Schalker Mannschaft eine passable Defensivleistung und ein lichter Augenblick bei einem der wenigen Konter.
Von Jean-Julien Beer und Stephan von Nocks