Wiedergutmachung lautete das Ziel von Karel Geraerts und dem FC Schalke 04 nach dem in der ersten Halbzeit desolaten Auftritt beim 0:3 in Magdeburg. Angehen wollte der Belgier das Vorhaben mit gleich fünf neuen Kräften: Winterneuzugang Soppy feierte sein Startelf-Debüt und begann an der Seite von Murkin, Lasme, Kabadayi und Terodde. Dafür wichen Brunner, Kaminski, Idrizi, Churlinov und Baumgart, der gar nicht erst im Kader stand.
Kabadayi belohnt Schalke mit dem Pausenpfiff
St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler sah nach dem 4:3-Sieg im Spitzenspiel gegen Kiel derweil keinen Grund für Änderungen. Erneut vertraute er Hartel als verkapptem Mittelstürmer und Metcalfe, der in der 10. Minute die erste gute Chance der ersten Halbzeit ungenutzt ließ, da Müller stark parierte. Das einzige Highlight ungewohnt passiver Gäste, die nur Augenblicke nach Metcalfes Abschluss den verletzten Smith verloren, für den Dzwigala kam (12.).
Es folgte ein Durchgang, in dem die Gastgeber das bessere Team waren, bei defensiv überzeugender Leistung im Ballbesitz aber kaum zwingend wurden. Immer wieder fehlte die letzte Konsequenz, Präzision oder Überzeugung - bis der 0:0-Halbzeitstand fast sicher schien. Dann aber knackte ein karoeinfacher langer Schlag auf der linken Seite die Hamburger Hintermannschaft. Ouwejan flankte von der Grundlinie auf den ersten Pfosten, wo Terodde überlegt durchließ, weshalb Kabadayi die Kugel locker über die Linie drücken konnte (44.).
2. Bundesliga, 24. Spieltag
Auf den enttäuschenden ersten Spielabschnitt reagierte Hürzeler mit der Hereinnahme von Eggestein, durch die Hartel ins Mittelfeld zurückfiel, von wo er mehr am Spiel teilnehmen sollte. Zunächst ging dies aber nicht auf, die intensive, mannorientierte Herangehensweise der Knappen erstickte viele braun-weiße Bemühungen weiterhin im Keim. Erst in der 58. Minute resultierte ein Zufallsprodukt in einem weiteren Abschluss Metcalfes aus spitzem Winkel, den Müller abermals abwehren konnte.
Kabadayi und Karaman sichern den Sieg
Auch die Schlussphase brachte keine Besserung auf Seiten der Gäste. Stattdessen legte S04 sogar noch nach: Topp verlängerte einen Müller-Abschlag auf Terodde, der frei vor Vasilj auftauchte. Dieser konnte gegen den Schalker Kapitän zwar noch retten, war beim anschließenden Abstauber von Doppelpacker Kabadayi aber chancenlos (73.).
So sah es lange nach der Entscheidung aus, ehe ein glücklicher, weil von Seguin entscheidend abgefälschter Treffer Saads die Partie fast mit Ablauf der regulären Spielzeit nochmals richtig heiß machte (89.). Der Ausgleich lag in der neunminütigen Nachspielzeit aber zu keinem Zeitpunkt in der Luft. Stattdessen verwerteten die Knappen einen weiteren weiten Ball ihres Keepers noch zum dritten Treffer des Abends, mit dem Karaman den verdienten Heimerfolg der Schalker besiegelte (90.+2).
Am kommenden Samstag (13 Uhr) empfängt Schalke den SC Paderborn daher mit einem überraschenden Befreiungsschlag im Rücken. St. Pauli trifft am Sonntag (13.30 Uhr) auf Hertha BSC und muss derweil die überhaupt erst zweite Liga-Niederlage dieser Saison binnen zwei Wochen verdauen.