Aus Schalkes Trainingslager in Mittersill (Österreich) berichtet Toni Lieto
Lukas Podolski nahm Simon Terodde, der die Mannschaft als Kapitän aufs Feld geführt hatte, in den ersten Sekunden nach dem Anpfiff sofort in Manndeckung - aber das Torjäger-Duell hatte natürlich keinen Bestand. Podolski wollte nur ein wenig für Erheiterung sorgen bei den Schalker Fans, die den Weltmeister von 2014 in Diensten von Gornik Zabrze mit herzlichem Applaus begrüßt hatten.
Der kleine Start-Spaß blieb neben einem Freistoß aufs Tor aus der eigenen Hälfte Podolskis auffälligste Szene, der 38-Jährige wurde zur Pause ausgewechselt. Der FC Schalke gewann seinen zweiten und letzten Test im Österreich-Trainingslager souverän mit 5:0. Am Sonntag reisen die Königsblauen, die am Dienstag 0:2 gegen den FC Kopenhagen verloren hatten, zurück in den Pott.
Müller mit den besten Chancen im Tor
Sie begannen mit einer Formation, die mit leichten Abstrichen auch zum Saisonstart in zwei Wochen beim HSV vorstellbar wäre. Da Ralf Fährmann in Mittersill nach seinem Muskelfaserriss und einer Zahn-OP kein einziges Mal vollumfänglich am Training teilnehmen konnte, besitzt aktuell Marius Müller die besten Chancen auf den Platz zwischen den Pfosten. In der Innenverteidigung wird Ibrahima Cissé grundsätzlich die Rolle neben Marcin Kaminski zugetraut, allerdings sucht der Absteiger gerade aktiv nach einer sofort einsetzbaren Verstärkung für das defensive Zentrum.
Blendi Idrizi, der gegen Kopenhagen zu den auffälligsten Schalkern gehört hatte, ist im Moment aufgrund der Konkurrenzsituation (Dominick Drexler, Paul Seguin, Lino Tempelmann, Assan Ouedraogo) eher nicht in der Startelf gegen Hamburg zu erwarten, hat sich im offensiveren Bereich durch das Tor zum 2:0 (32.) aber erneut empfohlen. Kenan Karaman hatte uneigennützig und klug vorgelegt.
Schalke 04, wie angekündigt noch ohne den erst am Donnerstagabend nachgereisten Neuzugang Tempelmann im Aufgebot, war zuvor früh in Führung gegangen. Nach 13 Minuten fabrizierte der Absteiger einen wunderbar von hinten eingeleiteten Angriff über links, Tobias Mohr legte zum perfekten Zeitpunkt quer zu Karaman - der Offensivspieler schob sicher ein.
Kozuki setzt per Freistoß den Schlusspunkt
Das 3:0 (67.) köpfte Bryan Lasme, der damit untermauerte, dass er doch keine Leder-Allergie hat. Diese hatte ihm Trainer Thomas Reis nach einer schwachen Leistung gegen Kopenhagen augenzwinkernd attestiert. Der erst 17-jährige Ouedraogo nickte ebenfalls ein (79.). Beide Kopfballtore bereitete Soichiro Kozuki vor, dem auch der Schlusspunkt vorbehalten war. Sein abgefälschter Freistoß landete zum 5:0 im Netz (89.).
