2. Bundesliga (D)

Schalke muss bis zuletzt um "Anführer" Karaman bangen

Geraerts begeistert von "überragender" Fan-Unterstützung

Schalke muss bis zuletzt um "Anführer" Karaman bangen

Fraglich für Hertha: Kenan Karaman.

Fraglich für Hertha: Kenan Karaman. IMAGO/pepphoto

Für Karel Geraerts zählt das Auswärtsspiel am Sonntag bei Hertha BSC (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) zu den Partien, auf die er sich im Verlauf der Saison persönlich besonders freut. "Berlin", sagt der Trainer des FC Schalke 04, sei für ihn grundsätzlich "etwas Spezielles". Die Kirsche auf der Sahne werden die außergewöhnlichen Rahmenbedingungen sein.

Schalke 04 hat von den Berlinern ein erhöhtes Kontingent an Gäste-Karten erhalten, alle 11.500 Tickets sind bereits vergriffen. Es wird erwartet, dass sich noch Tausende weitere Königsblaue Karten für die übrigen Bereiche im Stadion gesichert haben, Geraerts spricht von insgesamt "15.000 oder sogar 20.000 Schalke-Fans", mit denen er rechnet. "Diese Unterstützung ist überragend", sagt der Belgier, erst recht mit Blick darauf, dass sich am Sonntag der Elfte und 14. der Zweitliga-Tabelle duellieren.

Nicht zuletzt angesichts der immensen Fan-Unterstützung fühlen sich die Schalker verpflichtet, auswärts endlich einmal wieder ein anderes Gesicht zu zeigen. Sieben Punkte hat die Mannschaft in fremden Stadien erst geholt, drei in Rostock (2:0) und Nürnberg (1:2), einen gegen den SV Wehen Wiesbaden (1:1). "Wir hatten auswärts schon gute Momente", sagt Geraerts, der betont: "Unabhängig vom Ergebnis geht es mir aber um das grundsätzliche Auftreten." Dieses ließ in dieser Saison bei seiner Mannschaft schon viel zu häufig zu wünschen übrig.

Durchwachsenes Personal-Update

Sein Personal-Update, das der Trainer am Freitag auf der Spieltags-Pressekonferenz gab, fiel eher durchwachsen aus. Brandon Soppy fällt wegen muskulären Problemen aus, Geraerts will sich für die Rolle als Rechtsverteidiger entscheiden zwischen Cedric Brunner, erfahren und zuletzt häufiger eine Schwachstelle in Schalkes Verteidigung, sowie Henning Matriciani, der ein großes Kämpferherz hat, aber auch spielerisch nicht frei von Mängeln ist.

An wen er mit Blick auf Paul Seguins Gelbsperre den Platz im defensiven Mittelfeld vergibt, muss Geraerts ebenfalls noch entscheiden. Die Wahl fällt wohl zwischen Danny Latza, der bislang erst einmal in der Startelf gestanden und kaum Spielpraxis hat, sowie Ron Schallenberg, den Geraerts ungern aus der Innenverteidigung abziehen würde: "Ron hat das in seiner neuen Rolle richtig gut gemacht."

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Der Trainer muss sich obendrein auf einen Ausfall von Kenan Karaman einstellen. Der unangefochtene Topscorer der Schalker - an seine Quote von neun Treffern und sieben Vorlagen reicht keiner der insgesamt 17 anderen bisherigen Schalker Torschützen auch nur annähernd heran - trainierte zuletzt wegen muskulärer Probleme nur eingeschränkt. Man müsse auch hier das Abschlusstraining am Samstag abwarten, meint Geraerts.

Selbst wenn Karaman, den Geraerts als "Anführer" bezeichnet, mit nach Berlin reisen würde, heißt das noch lange nicht, dass er auch spielt. "Man müsste sehen, wie fit er dann ist", sagt Geraerts, der mit Verweis auf eine mögliche längere Verletzung des 30-Jährigen "kein Risiko" eingehen wollen würde. Ersetzt werden könnte Karaman, der zuletzt wieder als Zehner agierte, in Berlin von Darko Churlinov oder Assan Ouedraogo, der nach monatelanger Verletzungspause inzwischen zumindest wieder zum Kader der Königsblauen gehört.

Toni Lieto

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