2. Bundesliga (D)

Schalke will an "grundsätzlichen Zielen" festhalten

Aufsichtsratsboss spricht weiterhin vom Aufstieg

Schalke will an "grundsätzlichen Zielen" festhalten

Hängende Köpfe nach dem Schalker 1:3 in Paderborn.

Hängende Köpfe nach dem Schalker 1:3 in Paderborn. IMAGO/Ulrich Hufnagel

Zitternd dürften die Schalker einen Tag nach ihrem abermals erschreckend schwachen Auftritt, diesmal in Paderborn (1:3), das Spiel der Braunschweiger in Rostock verfolgt haben. Platz 17 blieb ihnen nur erspart, weil die Eintracht beim FC Hansa nicht gewann (0:1). Die Königsblauen durften dadurch den Relegationsrang behalten, doch die Tendenz ist eindeutig: Der deutsche Vizemeister von 2018 und Champions-League-Achtelfinalist von 2019 taumelt der 3. Liga entgegen.

In der derzeitigen Verfassung scheint der Absturz auf einen direkten Abstiegsplatz nur noch eine Frage der Zeit. Eine heikle Ausgangslage vor dem Duell der beiden Erstliga-Absteiger: Am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gastiert Hertha BSC in Gelsenkirchen.

Große Ziele trotz "Start-Nachteil"

Schalke 04 weigert sich, die Maßgaben nach dem 8. Spieltag zu korrigieren. "Grundsätzlich sollte man sein Ziel nicht abschreiben, wenn noch 26 Spiele zu absolvieren sind", sagte Axel Hefer am Sonntag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Der Aufsichtsratsvorsitzende spricht nach fünf Niederlagen in acht Partien zwar von einem "eindeutigen Start-Nachteil", aber: "An unseren grundsätzlichen Zielen und unserem Anspruch hat sich nichts geändert."

Wir haben explizit gesagt, dass wir nicht sofort aufsteigen müssen.

S04-Aufsichtsratsvorsitzender Axel Hefer

Druck, das Feld als Tabellen-16. ab sofort von hinten aufzurollen, will Hefer der Mannschaft gleichwohl nicht machen: "Wir haben explizit gesagt, dass wir nicht sofort aufsteigen müssen." Spätestens 2026 aber schon. "Wir denken, dass wir mit den geplanten Budgets innerhalb von drei Jahren eine hohe Wahrscheinlichkeit haben, den Aufstieg zu schaffen. Wenn wir dann noch nicht aufgestiegen sein sollten, wird das natürlich Auswirkungen haben, das haben wir immer gesagt."

Langfristiges Ziel: Top 6 in der Bundesliga

Auf Schalke dreht sich gerade vieles um das Thema Nachhaltigkeit, auch sportlich. Hefer: "Unser Ziel bleibt es, nachhaltig aufzusteigen mit einer Mannschaft, die dann mit wenigen Veränderungen in der Lage ist, in der Bundesliga zu bleiben." Das langfristige Ziel hatte der damalige Vorstandsvorsitzende Bernd Schröder im Sommer deutlich formuliert: Top 6 der Bundesliga.

Was Hefer zu einem möglichen Direkt-Absturz in die 3. Liga sagt? Mit einer "stabilen Mannschaft" stuft er dieses Risiko als "gering" ein: "Unser Kader hat eine individuelle Qualität, mit der man eigentlich nicht absteigen kann." Im selben Atemzug erinnert der Aufsichtsratsboss aber an die Ereignisse vor fast zweieinhalb Jahren. "Wir haben natürlich 2021 gesehen, dass man auch mit einer gefühlten Champions-League-Mannschaft, zumindest mit Blick auf den Etat, aus der Bundesliga absteigen kann, wenn man aus der Negativspirale nicht herauskommt. Wir sind also gewarnt und entsprechend aufmerksam. Deshalb ist es so wichtig, den Kreislauf gar nicht erst entstehen zu lassen."

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Toni Lieto

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