2009 hatte Aydin Ay als Spieler von Eintracht Trier in der 1. Runde Hannover 96 aus dem DFB-Pokal gekegelt. Als Trainer von Schott Mainz gelang das 13 Jahre später nicht - obwohl sein Team eigentlich ansprechend in die Partie gefunden hatte.
Hannovers Trainer Stefan Leitl hatte nach dem 2:2 gegen St. Pauli Ersatzkeeper Weinkauf für Zieler in die Startelf beordert und darüber hinaus Muroya statt Dehm und Krajnc statt Börner in die Startelf. Die Viererkette des Zweitligisten hatte gerade in der Anfangsphase mehr zu tun, als ihr lieb war. Schott Mainz begann aggressiv und mutig, hatte durch Müller (2.) und Obas (12.) auch zwei vorzeigbare Gelegenheiten, Hannover nur einen Kopfball von Beier (9.) zu bieten.
30 Minuten Leerlauf, dann Doppelschlag
Zwar erspielten sich die Niedersachsen in der Folge ein optisches Übergewicht, wirkten gegen präsente und in den Zweikämpfen giftige Mainzer aber lange etwas lethargisch. Das änderte sich erst nach einer guten halben Stunde, als Köhn mit einer beherzten Einzelaktion für die erste echte Chance und gleichzeitig einen Weckruf für Hannover sorgte (32.).
Denn nun machte Leitls Team Ernst: Erst grätschte Schott-Verteidiger Ahlbach eine Muroya-Hereingabe unglücklich ins eigene Tor (36.), kurz darauf verlängerte Beier eine butterweiche Schaub-Flanke artistisch ins lange Eck (42.) - trotz eines lange Zeit uninspirierten Auftritt lag der Zweitligist zur Pause auf Kurs.
Zweites Eigentor: Klarheit nach der Pause
DFB-Pokal 2022/23
Nach dem Seitenwechsel beseitigten die Niedersachsen dann schnell die letzten Zweifel am Weiterkommen - auch wenn es erneut ein Mainzer war, der sich unfreiwillig in die Torschützenliste eintrug. Diesmal war es Haas, der in eine Hereingabe des sehr agilen Muroya rutschte und den eigenen Keeper bezwang (50.).
Der anfangs noch spürbare Widerstand des Oberligisten war nun endgültig gebrochen, der Drei-Klassen-Unterschied trat nun auch auf dem Feld zutage - und das vierte Tor lag in der Luft. Schott Mainz konnte sich beim stark aufgelegten Keeper Hansen bedanken, der glänzend gegen Muroya (58.) und Besuschkow (64.) parierte - sowie bei Schaub, der freistehend übers fast leere Mainzer Tor schoss (65.).
Der Zweitligist schaltete in der Folge einen Gang zurück und der Oberligist kam durch Schwarz (80.) noch zu seiner besten Chance - allerdings nicht mehr zum Ehrentreffer. Stattdessen richtet sich der Blick für Schott Mainz auf den Oberliga-Start am 6. August (15.30 Uhr) gegen TuS Koblenz. Hannover reist am Samstag (13.30 Uhr) nach Paderborn - und befindet sich im Lostopf für die 2. Runde des DFB-Pokals. Diese wird im September ausgelost.