Lange Zeit sah es so aus, als würde es im Kellerduell auf der Bielefelder Alm bei einer Nullnummer bleiben - bis Ahmet Engin in der Schlussphase zuschlug und die Arminia - wie so oft in den letzten Wochen - den Platz ohne Punkte verlassen musste. "Jetzt mit leeren Händen dazustehen, tut schon enorm weh", gestand Kapitän Julian Börner auf dem vereinseigenen Twitterkanal. "In der Kabine habe ich nur leere Gesichter gesehen, das müssen wir erstmal verdauen."
Trainer Saibene hatte für das Heimspiel auf der Alm eine defensive Marschroute gewählt, bei der die Arminia den Gästen aus Duisburg den Ball überließ. Diese Ausrichtung wäre beinahe früh aufgegangen, Keanu Staude scheiterte bei einem Konter allerdings am Pfosten (11.). Insgesamt agierten die Ostwestfalen jedoch zu zurückhaltend und entwickelten auch nach der Pause keine Durchschlagskraft. So musste MSV-Torwart Daniel Mesenhöler in der zweiten Hälfte keinen einzigen Schuss auf seinen Kasten entschärfen.
Auch wenn der Gegner extrem wenige Chancen hatte, gehen wir als Verlierer vom Platz.
Bielefelds Coach Jeff Saibene
"Wir wollten mehr Stabilität im Spiel haben, haben wenig zugelassen und hatten am Anfang auch gute Chancen", analysierte Saibene nach einer "sehr bitteren Niederlage, die extrem wehtut. Das Ziel war, mal zu Null zuspielen - das ist uns auch heute nicht gelungen. Auch wenn der Gegner extrem wenige Chancen hatte, gehen wir trotzdem als Verlierer vom Platz." Der 50-Jährige hatte sowohl defensiv als auch offensiv "die letzte Konsequenz" bei seiner Mannschaft vermisst. So stand am Ende die sechste Pleite aus den jüngsten sieben Ligaspielen. Immer waren es knappe Angelegenheiten: Bei fünf dieser sechs Niederlagen verlor Bielefeld nur mit einem Tor Unterschied.
Dass bei so einem Negativlauf früher oder später der Trainer in den Mittelpunkt rückt, weiß auch Saibene selbst. Mittelfeldmann Tom Schütz stellte sich nach Spielende demonstrativ vor seinen Coach. "Unser Trainer stellt uns jede Woche gut ein, er ist gerade die ärmste Sau hier", nahm der 30-Jährige die Mannschaft in die Verantwortung. "Dem MSV ist heute nicht viel eingefallen, wir haben sie mit unseren Unachtsamkeiten eingeladen." Eine Woche hat die Mannschaft Zeit, diese Unachtsamkeiten abzustellen - dann geht es zum Ostwestfalen-Derby zum SC Paderborn.