2. Bundesliga (D)

St. Paulis Trainer Timo Schultz will mehr "Retter-Mentalität" sehen

Neuzugang Dzwigala droht in Fürth "kaltes Wasser"

Schultz will mehr "Retter-Mentalität" sehen

Fordert nach Ballverlusten mehr Biss: St. Paulis Trainer Timo Schultz.

Fordert nach Ballverlusten mehr Biss: St. Paulis Trainer Timo Schultz. picture-alliance

Zum Abschluss des Jahres gab es gegen Fortuna Düsseldorf eine krachende 0:3-Heimniederlage, der auf Platz 17 abgestürzte Verein sah sich genötigt, eine Job-Garantie für seinen Trainer auszusprechen.

Der Coach hat die Winterpause, die bei den Hamburgern am zweiten Weihnachtsfeiertag endete, genutzt, um sich an eine Analyse der bisherigen Misere mit 24 Gegentoren in zwölf Partien heranzuwagen. Das Positive daran: "Wir wurden selten ausgespielt, wenn wir kompakt standen." Schultz' Schlussfolgerung daraus: Das war nicht oft genug der Fall, "nach Ballverlusten waren wir als Mannschaft nicht gut gestaffelt" und "die Absicherung hat gefehlt". Darüber hinaus vermisste der Coach bisweilen auch die richtige Einstellung, nämlich eine "Retter-Mentalität an den Tag zu legen, sofort dagegen zu gehen", wenn der Gegner den Ball erobert hat.

Diese Analyse floss bereits in den ersten Trainingseinheiten nach der Spielunterbrechung ein, so dass Schultz davon ausgeht, "dass das 2021 besser wird".

Dzwigala und das "kalte Wasser"

Einer, der das Defensivverhalten der Schultz-Elf wohl verbessern kann, ist Neuzugang Adam Dzwigala. Der polnische Innenverteidiger hat zwar seit Februar kein Pflichtspiel mehr bestritten, aber der Coach lobt den 25-Jährigen nach den ersten Einheiten mit der neuen Mannschaft: "Adam ist fit, trainiert zu 100 Prozent mit und präsentiert sich sehr gut. Vielleicht schmeißen wir ihn ins kalte Wasser", so der Trainer, der sich aber auch vorstellen kann, Dzwigala einen langsameren Einstieg in die neue Umgebung zu gestatten. "Vielleicht geben wir aber auch die Zeit, sich die 2. Bundesliga anzugucken und reinzuschnuppern."

Die prinzipielle Klasse bescheinigt er dem Polen. "Wir haben ihn nicht verpflichtet, damit er die Rückserie nur mittrainiert und auf der Bank sitzt. Ich habe überhaupt kein Problem damit, ihn aufzustellen, denn er hat über 100 Spiele in der ersten polnischen Liga absolviert und war in der ersten Liga in Portugal unterwegs." Auch weil St. Pauli in der Defensive Personalsorgen hat - laut Schultz sind die Abwehrspieler James Lawrence und Philipp Ziereis "nicht bei 100 Prozent" - könnte Dzwigałas Feuertaufe schon am Sonntag in Fürth (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) anstehen. Die Mittelfranken schätzt Schultz als "zusammengewachsenes Team" ein, das dank seiner "Kontinuität im personellen Bereich am Ende unter den ersten Drei stehen wird".

Ich habe überhaupt kein Problem damit, ihn aufzustellen, denn er hat über 100 Spiele in der ersten polnischen Liga absolviert und war in der ersten Liga in Portugal unterwegs.

Timo Schultz über Adam Dzwigala

Brodersen bleibt im Tor: "Hat die Nase vorn"

Auf der Position mit der Nummer eins wird bei St. Pauli zum Start ins neue Jahr auf jeden Fall Svend Brodersen stehen. Der Keeper löste in den beiden Spielen vor der Weihnachtsunterbrechung den langjährigen Stammtorwart Robin Himmelmann ab und erhält auch in Fürth wieder das Vertrauen."Vorm Winter habe ich bereits gesagt, dass wir uns die Trainings- und Spielleistungen genau anschauen. Svend hat es in den beiden Spielen ordentlich gemacht und ist im Training sehr stabil. Von daher hat er momentan die Nase vorn", so Schultz.

Gelegenheiten sich auszuzeichnen bekommen nun alle St.-Pauli-Profis am Fließband. Zwischen dem 3. und dem 31. Januar stehen sieben Pflichtspiele in der 2. Liga an. Nach Fürth geht es schon mit einer englischen Woche weiter, denn dann wartet am Mittwoch (6. Januar) die einzige Mannschaft, die aktuell noch hinter St. Pauli steht: Der Aufsteiger Würzburger Kickers hat erst vier Zähler auf dem Konto.

bst

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