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Schweden bremst Italien aus - Portugal fordert DFB-Elf

Squadra Azzurra überzeugt - und fliegt trotzdem

Schweden bremst Italien aus - Portugal fordert DFB-Elf

Besorgte für Portugal das erlösende 1:0: Joker Goncalo Paciencia.

Besorgte für Portugal das erlösende 1:0: Joker Goncalo Paciencia. Getty Images

Schön statt effizient: Selecçao vergibt zu leichtfertig

Für den entscheidenden Vergleich entschied sich Portugal-Coach Rui Jorge zu zwei Veränderungen in der lahmenden Offensive (erst ein Turniertor), für die zuletzt blassen Carlos Mané und Rafa rückten Ricardo Pereira und Ivan Cavaleiro in die Startelf. Jorges Pendant Hakan Ericson stellte ebenfalls zweimal um: Der gegen England rotgesperrte Abwehrchef Milosevic kehrte zurück, dafür musste Helander weichen. Überraschend stand auch Bundesliga-Legionär Hrgota (Gladbach), der zuvor noch keine einzige Turnierminute absolviert hatte, von Anfang an auf dem Platz.

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William Carvalho

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U-21-Europameisterschaft - Vorrunde, 3. Spieltag
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U-21-Europameisterschaft - Tabelle - Gruppe B
Pl. Verein Punkte
1
Portugal Portugal
5
2
Schweden Schweden
4
3
Italien Italien
4

Von Beginn an wollten die Portugiesen ihrer Favoritenrolle offensichtlich gerecht werden und übernahmen direkt Kommando und Ballkontrolle. Die Schweden ließen sich weit in die eigene Hälfte drängen und agierten in der Hintermannschaft viel zu passiv. In der 7. Minute hätte sich das beinahe schon gerächt, aber William Carvalho wusste einen feinen Doppelpass frei vor Keeper Carlgren nicht zu verwerten. Anschließend öffneten die Skandinavier etwas, Chancen waren in diesem kurzen Zwischenhoch aber Mangelware.

Oliveira und Pereira halten einfach drauf

Gruppe B, 3. Spieltag

In der Folge drängte dann wieder nur die Selecçao, die speziell aus der Distanz durch Kapitän Sergio Oliveira und Ricardo Pereira zweimal richtig gefährlich wurde (14.,17.). Einzig in Zählbares wussten die Portugiesen ihre Überlegenheit nicht umzumünzen. Und auch mit gefährlichen Offensivaktionen hielten sich die Iberer bis zum Seitenwechsel vornehmlich zurück. Die Schweden tauchten nur ein einziges Mal durch Lindelöf halbwegs gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf (29.).

In der zweiten Halbzeit kamen die Skandinavier deutlich stärker auf, während sich Portugal eine längere Auszeit gönnte. Auch ohne Hrgota, dessen Arbeitstag nach 52 Minuten beendet war und der durch Tibbling ersetzt wurde, kam Schweden zur ersten Möglichkeit: Kiese Thelin vergab aber nach feiner Hereingabe von Lewicki kläglich (50.). In der Folge entwickelte sich ein müder Kick mit ordentlich Leerlauf, bis Joker Paciencia mit der Führung für die Portugiesen die beiden Mannschaften aus ihrer Lethargie riss (82.).

Schweden schien am Boden, konnte sich aber noch ein letztes Mal aufbäumen. Eine Zeigerumdrehung vor dem Ende tankte sich Hrgota-Ersatz Tibbling im Strafraum durch und vollstreckte glücklich ins lange Eck (89.). Durch das 1:1-Remis durften Portugal und Schweden am Ende gemeinsam feiern. Während die Iberer am Samstag (18.00 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in Olmütz gegen Deutschland vorlegen können, würde Schweden gegen Dänemark zwei Stunden später in Prag gerne nachziehen.

Doppelpacker Benassi lässt "Three Lions" abblitzen

Auch sein Doppelpack half der Squadra Azzurra am Ende nicht entscheidend weiter: Italiens Marco Benassi (li.).

Auch sein Doppelpack half der Squadra Azzurra am Ende nicht entscheidend weiter: Italiens Marco Benassi (li.). Getty Images

Andernorts kämpften England und Italien ums Halbfinal-Ticket, schielten mit einem Auge aber auch immer aufs Parallelspiel. Die Squadra Azzurra agierte in einem 4-3-3-System, einzig Angreifer Trotta kam neu rein. Auf der Gegenseite warfen die "Three Lions" die Rotationsmaschine an: Forster-Caskey, Stones, Lingard und Neu-Liverpooler Ings freuten sich über ihre Bewährungschance.

Und die Engländer kamen deutlich besser in die Partie: Stürmer Ings verfehlte sein Ziel nur um Zentimeter, traf nur ans Außennetz (13.). Nur zehn Minuten später hatte Superstar Kane von den Tottenham Hotspurs seinen großen Auftritt, Torhüter Bardi ließ ihn diesen aber nicht veredeln (23.). Im direkten Gegenzug kassierte das Team von der Insel dann die kalte Dusche: Erst garnierte Belotti eine feine Vorlage von Berardi (25.), dann ließ sich Benassi aus rund dreizehn Metern nicht zweimal bitten (27.).

Mit dem 2:0 und der Hoffnung auf ein positives Ende im Parallelspiel gingen die Italiener dann in die Pause. Und auch im zweiten Abschnitt wollte sich die Elf von Luigi Di Biagio nicht vorwerfen lassen, nicht alles für ein Weiterkommen getan zu haben. Nach 72 Minuten begrub erneut Benassi die letzten Zweifel über den Sieger der Partie. Da half auch der Anschlusstreffer von Redmond nicht mehr (90.+4). Doch selbst der hochverdiente 3:1-Erfolg über die "Three Lions" reichte der Squadra Azzurra am Ende nicht für den Einzug ins Halbfinale, auch wenn sich die Italiener für ganze sieben Minuten in der Runde der letzten Vier wähnten. Stattdessen lautet das Motto für Benassi & Co.: Koffer packen und Heimreise antreten.

msc