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Sechs Heimspiele ohne Zuschauer: Strafe für Trabzonspor

Folgen des Fan-Eklats im Spiel gegen Fenerbahce

Sechs Heimspiele ohne Zuschauer: Harte Strafe für Trabzonspor

Ein Eklat: Nach dem Schlusspfiff des Spiels Trabzonspor gegen Fenerbahce griffen Fans der Heimmannschaft Spieler der Gastmannschaft an.

Ein Eklat: Nach dem Schlusspfiff des Spiels Trabzonspor gegen Fenerbahce griffen Fans der Heimmannschaft Spieler der Gastmannschaft an. IMAGO/ABACAPRESS

Nach den Fan-Attacken in der türkischen SüperLig hat der Disziplinarausschuss des türkischen Fußballverbands empfindliche Strafen gegen Trabzonspor verhängt. Der Verein muss unter anderem sechs Heimspiele ohne Zuschauer absolvieren und eine Geldstrafe von etwa drei Millionen Lira (etwa 90.000 Euro) zahlen, wie der Ausschuss am Mittwoch mitteilte.

Trabzonspor reagierte auf der Plattform X harsch auf die Strafe. Dort hieß es: "Zum Teufel mit eurer Gerechtigkeit. Tretet zurück." Darunter war der Account des Türkischen Fußballverbands verlinkt.

Anhänger des Traditionsklubs Trabzonspor hatten Mitte März nach dem 2:3 gegen Fenerbahce Istanbul den Platz gestürmt und Spieler sowie Trainer des Gegners angegriffen. Bilder zeigten handgreifliche Auseinandersetzungen. Fans und Spieler gingen mit Faustschlägen und Tritten aufeinander los.

Fenerbahce denkt weiter über Austritt nach

Gegen die Spieler Jayden Oosterwolde und Irfan Can von Fenerbahce wurden Sperren und Geldstrafen verhängt. Trabzonspors Co-Trainer Egemen Korkmaz muss ebenfalls eine Geldstrafe zahlen und erhielt eine Zutrittssperre für die Spielerkabine und die Auswechselbank.

Der Istanbuler Klub Fenerbahce hatte am Dienstagabend verkündet, weiterhin einen Austritt aus der Liga in Betracht zu ziehen. Eine Entscheidung darüber solle auf einer Generalversammlung des Vereins in drei Monaten getroffen werden, sagte Fenerbahce-Präsident Ali Koc laut der Nachrichtenagentur Anadolu. Grund seien nicht nur die Ausschreitungen bei dem Spiel gegen Trabzon, sondern eine Reihe anderer misslicher Zustände in der Liga, die man seit langer Zeit geduldig ertrage, so Koc weiter.

In der Vergangenheit hatte der türkische Fußball mit ähnlichen Vorfällen für negative Schlagzeilen gesorgt. So war Schiedsrichter Halil Umut Meler bereits im vergangenen Dezember von Ankaragücüs Klubpräsidenten Faruk Koca nach einem Spiel geschlagen geworden. Koca erhielt vom Verband eine lebenslängliche Sperre, die SüperLig legte als Reaktion auf die Vorfälle eine Pause ein.

tso, DPA

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