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Fortuna Köln sendet Zeichen an die Konkurrenz

Furiose Aufholjagd gegen Fohlen-Reserve

"Sieg der Moral und des Mutes": Fortuna Köln sendet Zeichen an die Konkurrenz

Trikot runter: Kingsley Sarpei feiert seinen späten Siegtreffer zum 4:3.

Trikot runter: Kingsley Sarpei feiert seinen späten Siegtreffer zum 4:3. IMAGO/Beautiful Sports

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Kingsley Sarpei war nicht zu bremsen. Nach seinem die Aufholjagd des SC Fortuna Köln krönenden Siegtreffer zum 4:3 (1:3) gegen Borussia Mönchengladbach II riss sich der Flügelstürmer das Trikot vom Leib und suchte das Bad in der Menge mit den Fans. Für den 20 Jahre alten Angreifer war es am Freitagabend nach einer monatelangen Verletzungspause das erste Pflichtspieltor im Trikot der Fortuna - und was für eines.

Nach der schwächsten Halbzeit der Saison mit enormen defensiven Unzulänglichkeiten und einem verdienten 0:3-Rückstand gegen die Gladbacher Reserve war das 1:3 wenige Sekunden vor der Pause durch Leon Demaj (45.+2) so etwas wie der Weckruf für Köln. In der zweiten Halbzeit, in der die Fortuna kaum wiederzuerkennen war, folgten das 2:3 durch Marvin Mika (59.), der Ausgleich durch Dominik Lanius (77.) und letztlich der umjubelte Abstauber zum 4:3 durch Sarpei in der 89. Minute.

Trainer Markus von Ahlen, der sich in der Regel weder übermäßig kritisch noch übermäßig lobend äußert, sprach von einem "Sieg der Moral und des Mutes". Man habe - trotz des Wissens um das Gladbacher Tempo - bewusst eine offensive Verteidigungs-Strategie gewählt. In der ersten Halbzeit lief alles schief, was schief gehen konnte. Doch das Comeback nach der Pause sorgte für die Wiedergutmachung und für eine Antwort auf die Frage, ob im Titel- und Aufstiegsrennen mit der Fortuna zu rechnen ist. Nach den trotz ordentlicher Leistungen schlechten Topspiel-Ergebnissen (1:2 in Wuppertal, 1:2 in Bocholt) war der Sieg ein Zeichen an die Konkurrenz.

15. Spieltag

"In diesem Jahr kann es klappen!"

Denn auch wenn es angesichts der vergleichsweise begrenzten finanziellen Möglichkeiten, des Umbruchs im Sommer und dem frühen Stadium der Saison in Köln-Zollstock kein Thema ist, das offen angesprochen wird - die Tatsache, dass Titel und Aufstieg in dieser Saison womöglich so leicht zu erreichen sind, wie seit vielen Jahren nicht, ist auch allen Fortuna-Verantwortlichen bewusst.

"In dieser Saison werden in jedem Fall so wenige Punkte zum Aufstieg reichen, wie seit Jahren nicht mehr", hatte Co-Trainer Thomas Kraus, als Angreifer Eckpfeiler von Fortunas Aufstiegsmannschaft 2014, unlängst gesagt. "Aber am Ende muss es die Mannschaft genauso verinnerlichen und sagen: In diesem Jahr kann es klappen! Diese Dynamik kann bei uns kommen, am ehesten natürlich durch Ergebnisse." So ein Ergebnis wie am Freitagabend gegen Gladbach II könnte die nötige Dynamik begünstigen.

Einziger Wermutstropfen ist die voraussichtlich schwere Knieverletzung von Maik Kegel. Der Mittelfeldspieler, der in seiner Karriere bereits zwei Kreuzbandrisse verkraften musste, hatte sich nach 35 Minuten in einem Zweikampf am Knie verletzt.

Christian Krämer

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