Für viele Fußballanhänger in der Schweiz ist der FC St. Gallen der Meister der Herzen. Den Titel heimsten jedoch wie 2018 und 2019 die Hauptstädter ein: Weitgehend schnörkellos auf der Zielgeraden sicherten sich die Young Boys Bern eine weitere Meisterschaft - das 1:0 in Sion war das dritte Spiel mit diesem Resultat in Serie. Zum 14. Mal in seiner Klubgeschichte ist YB Meister.
Am Freitagabend erzielte der Luxemburger Christopher Martins aus spitzem Winkel das entscheidende Tor und eben nicht der alles überragende Kameruner Jean-Pierre Nsame (30 Saisontore). Nach zwölf Minuten stand es 1:0, und diesen Vorsprung brachte YB über die Zeit.
Sion muss nach der Niederlage womöglich in die "Barrage", also in die Relegation gegen den Zweiten im Unterhaus, den FC Vaduz aus Liechtenstein. Vor dem letzten Spieltag trennt den Klub ein Punkt vom Drittletzten FC Thun, der dem FC Basel ein 0:0 abtrotzte. Thun muss zum FC Zürich, Sion zu Servette Genf.
Kurze, aber entscheidende Schwächephase bei St. Gallen
Nur noch um Prestige geht es im abschließenden Spitzenspiel zwischen Meister Bern (73 Punkte) und dem Zweiten St. Gallen (68). Bis zur Corona-Pause hatte sich das vom Deutschen Peter Zeidler trainierte "Sangallä" durch leidenschaftlichen Fußball in die Herzen der Fans gespielt, sich nach Wiederaufnahme jedoch eine entscheidende Schwächephase erlaubt: Das 1:2 in Thun am 19. Juli direkt gefolgt vom 0:5-Debakel zu Hause gegen Basel ließ Bern vorbeiziehen.
Und die erfahrene Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane und Kapitän Fabian Lustenberger ließ sich den knappen Vorsprung nicht mehr nehmen, erreicht dank insgesamt fünf Dreiern am Stück am Ende als Erster die Ziellinie in der Super League und kann auch noch das Double perfekt machen. Am 6. August steht zunächst das Pokal-Viertelfinale beim FC Luzern an.
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