Bundesliga (D)

Skhiris Ausfall ist für Toppmöller ein "schwerer Verlust"

Vakanz im Mittelfeld - Schlägt jetzt Hasebes Stunde?

Skhiris Ausfall ist für Toppmöller ein "schwerer Verlust"

Muss auf einer wichtigen Position umbauen: SGE-Trainer Dino Toppmöller.

Muss auf einer wichtigen Position umbauen: SGE-Trainer Dino Toppmöller. IMAGO/Schüler

Die Eintracht war im Conference-League-Heimspiel gegen PAOK Saloniki die bessere Mannschaft und wies am Ende ein klares Chancenplus auf (8:4). Dennoch es wäre zu einfach, die Niederlage allein auf fehlendes Spielglück zurückzuführen. Zumal auch PAOK Saloniki Pech hatte, als der Kopfballtreffer des eingewechselten William Troost-Ekong nach einem Freistoß aus einem nicht ersichtlichen Grund abgepfiffen wurde (82.).

Vorschau

Da der Pfiff kurz vor der Torerzielung erfolgte, durfte der VAR nicht eingreifen. Ob Trapp den wuchtigen Kopfball ohne Pfiff hätte halten können, ist zumindest fraglich. Diese Szene erinnerte stark an das Spiel in Helsinki (1:0), wo die Eintracht von einer ähnlichen Szene profitierte. Sonst hätte sie auch diese Partie wahrscheinlich nicht gewonnen.

Ungewöhnliche Formation, enttäuschende erste Hälfte

Vor allem in der ersten Hälfte enttäuschten die Hessen. Dino Toppmöller hatte seine Elf in Ballbesitz ungewöhnlich angeordnet. Dem Vernehmen nach war zwar eine Viererkette geplant, tatsächlich bildeten Tuta, Willian Pacho und Hrvoje Smolcic im Aufbau aber meist eine Dreierkette, vor der Ellyes Skhiri als alleiniger Sechser agierte. Davor formierte sich häufig eine weitere Dreierkette mit Fares Chaibi, Hugo Larsson und Mario Götze. Teilweise befanden sich mit den Schienenspielern Eric Junior Dina Ebimbe und Niels Nkounkou fünf Spieler auf einer Linie vor Skhiri und hinter der einzigen Spitze Omar Marmoush.

Somit standen in der Offensive reichlich hochbegabte Fußballer auf dem Feld. Doch das Spiel war zu statisch und behäbig, sodass die SGE im ersten Durchgang nur selten zu gefährlichen Abschlüssen kam. Erst nach dem 0:1 wachte die Mannschaft auf und setzte den Powerfußball um, den man von Beginn an erwartet hatte. Gegen Stuttgart war es umgekehrt: Da überzeugte das Team in der ersten Hälfte, erholte sich aber nicht mehr von dem Wirkungstreffer kurz vor der Pause. Es fehlt die Konstanz.

Skhiris Verletzung überschattet die Niederlage

Überschattet wurde die Partie gegen PAOK von Skhiris Verletzung. Bei einer unglücklichen Bewegung verletzte sich der Mittelfeldstratege in der zweiten Hälfte am Oberschenkel. "Er fällt erst mal aus", sagte Toppmöller auf der Pressekonferenz am Freitag. Über die Dauer könne keine seriöse Auskunft gegeben werden. In fünf Tagen soll ein weiteres MRT gemacht werden. Ob Skhiri vor der Winterpause überhaupt noch mal spielen kann, erscheint zumindest fraglich. Anschließend fehlt der Tuniesier beim Afrika-Cup. Toppmöller spricht von einem "schweren Verlust" und verweist auf Skhiris Laufstärke, Torgefährlichkeit und Abgeklärtheit: "Ellyes vermittelt der Mannschaft eine gewisse Ruhe, weil er selbst unter Druck immer ruhig und anspielbar ist."

Hasebe ist eine Option für die Sechserposition

Da auch Kapitän Sebastian Rode (Wadenverletzung) weiterhin fehlt, ist die Not im defensiven Mittelfeld groß. Kristijan Jakic könnte zwar einspringen, normalerweise müsste er nach der dämlichen Gelb-Roten-Karte und dem anschließenden Ausraster gegen Saloniki aber eine Denkpause erhalten. Toppmöller bringt für die Sechserposition neben Mario Götze auch Makoto Hasebe ins Spiel. "Im Training kam er in größeren Spielen immer mal auf der Sechs zum Einsatz. Wir trauen ihm das zu. Makoto ist ein extrem schlauer Spieler, der genau weiß, wo er sich bewegen muss. Trotz seines hohen Alters ist er sehr laufstark und total fit. Wir sehen ihn auf jeden Fall dazu in der Lage, in der Bundesliga auf Sechserposition zu spielen", erklärt der Coach. Allerdings fehlt dem 39-jährigen Routinier der Rhythmus. Toppmöller beorderte ihn nur zweimal im DFB-Pokal gegen unterklassige Klubs in die Startelf.

Erfreulich ist, dass Robin Koch seine Wadenverletzung auskuriert hat. Ob der Abwehrboss bereits in Augsburg von Beginn an spielen wird, bleibt abzuwarten. Toppmöller kündigt lediglich Kochs Rückkehr in den Kader an. Im Januar erhofft sich der Trainer "Verstärkungen für jeden Mannschaftsteil" und betont: "Wenn du hohe Ziele hast, musst du dementsprechend agieren." Ein klarer Auftrag an Sportvorstand Markus Krösche. Zwei Stürmer, ein Mittelfeldspieler und ein Verteidiger sollen kommen.

Julian Franzke

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