In seiner Startelf hatte Benfica-Trainer Jorge Jesus auf Spieler mit Bundesliga-Erfahrung verzichtet. Der eigentlich unverzichtbare Waldschmidt saß vorerst ebenso draußen wie Seferovic und auch Weigl. Um den früheren Dortmunder ranken sich seit Neuestem Wechselgerüchte.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde besorgte Verteidiger Vertonghen die Führung: Pizzi trat die erste (!) Ecke der Partie von rechts genau auf den Kopf des früheren Spurs-Akteurs - 1:0 (36.). Fußball gespielt wurde bis zum Pausenpfiff anschließend kaum noch, weil Posens Mittelstürmer Katcharava sich bei einem normalen Zweikampf mit Otamendi offenbar schwerer verletzte. Nach langer Behandlung auf dem Feld trug man ihn hinaus, der ehemalige Nürnberger Ishak ersetzte ihn (42.).
Ein Doppelschlag im zweiten Durchgang brachte die Vorentscheidung: Gäste-Keeper Bednarek misslang ein flacher Abschlag, der wie ein Bumerang zurückkam. Auf Pizzis Vorlage schob Darwin cool ein (57.). Nun wollte der Spielmacher, der zweimal assistiert hatte, auch mal selbst. Sekunden nach Wiederanpfiff verloren die Polen den Ball, den Gegenangriff vollendete der starke Pizzi mit einem Schlenzer ins lange Eck (58.).
Besonderer Dreifachwechsel, schöner Schlenzer
Pizzis verdienter Feierabend nach einer Stunde ging einher mit einem Dreifachwechsel, bei dem Waldschmidt, Seferovic und Weigl gleichzeitig das Grün betraten. In die Torschützenliste durfte sich ausgerechnet der Defensivste der drei eintragen: Weigl bekam in der Schlussphase im zentralen Mittelfeld keinen Druck, spazierte ein paar Schritte und schlenzte den Ball aus 20 Metern an den linken Innenpfosten (89.). Ein schönes Tor - und der Schlusspunkt.
Damit erreichte Benfica die Zwischenrunde, Lech Posen ist ausgeschieden. Allerdings müssen die Portugiesen nun am letzten Spieltag auf Schützenhilfe ebenjener Polen gegen die Glasgow Rangers hoffen, damit der Sprung auf den 1. Platz gelingen kann.