"Oh, when the Saints go marching in", schallte es von den Rängen - und auch die Mannschaft marschierte. Southampton überraschte Tottenham durch hohe Intensität, lange Zeit war der Spielverlauf im ersten Abschnitt relativ einseitig. Adam Armstrong ließ die erste gute Chance zwar liegen (6.), nach einem Einwurf traf dafür später Ward-Prowse mit einem satten 14-Meter-Schuss (25.).
Die Spurs traten offensiv lange Zeit kaum in Erscheinung. Kane (29.) und Son (35.) spielten erst nach einer halben Stunde durch Fernschüsse gegen diese Tendenz an, ehe eine Szene kurz vor der Pause alles veränderte: Der bereits verwarnte Salisu fällte Son im Strafraum elfmeterreif - Gelb-Rot für den Saints-Verteidiger, 1:1 durch Strafstoß-Spezialist Kane (41.).
Abseits und Offensivfoul
Nun hatten die Gäste, die zu den Champions-League-Rängen aufschließen wollten, alle Trümpfe in der Hand. Und mit Ausnahme mancher Phasen machte sich die Überzahl auch bemerkbar. Vor dem Tor hatten die Spurs allerdings Pech: Kanes satter Flachschuss zum vermeintlichen 2:1 wurde wegen minimaler Abseitsstellung einkassiert (53.), das vermeintliche Eigentor von Saints-Keeper Forster, der von Doherty bedrängt wurde, zählte ebenfalls nicht (67.).
Auch wenn sich beherzte Hausherren nur selten wirklich an die Wand spielen ließen, tauchten sie vorne nicht mehr gefährlich auf - der Siegtreffer lag nur auf der Gegenseite in der Luft. Doch in erster Linie Schlussmann Forster warf sich - gegen Doherty (70.), Kane (82.), Lucas Moura (87.) und Bryan (90.+5) - immer wieder in den Weg. Sodass nach einem Fehler von Dier beinahe Southamptons Broja das 2:1 auf der anderen Seite gelungen wäre (90.+2).
Während die Saints im unteren Tabellenmittelfeld hängen bleiben, verpassten es die Spurs, mehr Boden auf das viertplatzierte Arsenal gutzumachen. Der Stadtrivale ist bei zwei ausstehenden Spielen für Tottenham noch fünf Punkte entfernt.