Bei Sporting, das durch ein 4:0 bei Nacional Funchal die Tabellenführung vom Stadtrivalen Benfica übernahm, rotierte Trainer Jorge Jesus auf vier Positionen: Torjäger Slimani - gegen Funchal doppelt erfolgreich - nahm ebenso wie Adrien Silva auf der Bank Platz. Die Winter-Neuzugänge Bruno Cesar und Zeegelaar rutschten aus dem Kader. Es begannen Jefferson (nach Muskelproblemen), Aquilani, Carlos Mané sowie Gutierrez.
Der Leverkusener Coach Roger Schmidt wechselte nach dem 2:1 in Darmstadt zweimal: Calhanoglu und Kramer (nach grippalem Infekt) begannen für Kampl (Gelbsperre) und Frey (Bank). Weiterhin verzichten musste Bayer auf Torjäger Chicharito (Muskelfaserriss im Gesäß).
Bellarabi vollendet - Sporting kommt nicht durch
"Wir sind sehr gut darin, sehr aktiv zu sein in solchen Spielen", meinte Schmidt vor der Partie und sah als Schlüssel zum Erfolg, "möglichst lange unser offensiven Spiel auf den Platz zu kriegen". Dies glückte den Rheinländern im Stadion José Alvalade insgesamt sehr gut. Nach zwei ersten Warnschüssen von Brandt und Kießling (4., 5.) hatte Toprak nach einem Freistoß per Kopf die erste gute Chance des Spiels, zielte aber knapp über das Tor (14.).
Zwischenrunde, Hinspiele
Sporting hatte unterdessen zwar mehr Ballbesitz und war um viel Tempo bemüht, hatte dabei aber große Probleme im Aufbauspiel mit dem hohen Pressing und laufintensivem Verschieben der Leverkusener. Ein strammer Schuss vom Strafraum von Jefferson zwang Leno in der 18. Minute dennoch zum Eingreifen. Gerade als die Portugiesen Mitte der ersten Hälfte etwas besser ins Spiel zu kommen schienen, ging Bayer mit einem sehenswerten Spielzug in Führung: Kießling, der sein 400. Pflichtspiel für Leverkusen absolvierte, legte geschickt nach rechts zu Jedvaj, dessen Flanke Bellarabi am langen Pfosten aus kurzer Distanz mit dem Knie im Tor unterbrachte (26.).
In der Folge verstand es Bayer bis zum Pausenpfiff weiter geschickt, die Offensivbemühungen Sportings schon im Ansatz empfindlich zu stören. Und so ging es ohne eine hochkarätige Chance für die Hausherren in die Halbzeit.
Semedo zahlt Lehrgeld
Auch nach Wiederbeginn ließ Bayer die Elf von Jorge Jesus nicht zur Entfaltung kommen und verlagerte das Geschehen mit hohem Pressing zumeist in die Hälfte der Hausherren. Nach einer Standardsituation bot sich Mehmedi eine gute Gelegenheit zum 2:0, doch die Direktabnahme einer Calhanoglu-Freistoßflanke wurde von Rui Patricio gerade noch ins Toraus abgewehrt (58.).
Plan aufgegangenen: Dank einer starken Teamleistung siegte Bayer in Lissabon. picture alliance
Danach hatte der Sporting-Coach genug gesehen und brachte mit Slimani und Adrien Silva zwei etatmäßige Leistungsträger. Doch auch danach änderte sich wenig am einfallslosen Offensivspiel der Portugiesen. Im Gegenteil: Bayer bot sich nun im Vorwärtsgang immer mehr Raum, der eine Vielzahl kleinerer Gelegenheiten zur Folge hatte. Nach leichtem Kontakt zwischen Semedo und Kießling im Strafraum ließ Referee Kuipers weiterspielen (63.). Der eingewechselte Papadopoulos köpfte nach zwei Eckbällen knapp am Tor vorbei (70., 73.).
Kurz darauf schwächte sich Sporting auch noch selbst. Nach einer unnötigen Grätsche gegen Bellarabi an der Mittellinie wurde der bereits verwarnte Semedo per Ampelkarte des Feldes verwiesen (74.). Konnte man Bayer in der zweiten Hälfte überhaupt einen Vorwurf machen, dann, dass es die Schmidt-Elf verpasste, einen zweiten Treffer nachzulegen. Mehmedi zwang in der 77. Minute Rui Patricio aus spitzem Winkel zu einer Parade. Glück hatte der Keeper zehn Minuten später, als Bellarabi mit einem Distanzschuss nur den Pfosten traf (87.). Ohne dass Sporting eine einzige hochkarätige Torchance im Spiel gehabt hätte, ging die Partie mit einem aus Leverkusener Sicht guten Auswärtsresultat zu Ende.
Sporting erwartet am Montag (12 Uhr) in der heimischen Liga zu Hause Boavista Porto, Leverkusen hat am Sonntag (15.30 Uhr) Borussia Dortmund zu Gast. Das Rückspiel in der BayArena wird am 25. Februar um 19 Uhr angepfiffen.