Personal : Bayern-Trainer Hitzfeld hatte sein Team gegenüber der 0:1-Niederlage in Unterhaching auf fünf Positionen geändert: Jeremies (gesperrt), Zickler (verletzt), Tarnat, Hargreaves und Sergio mussten raus, dafür begannen Elber, Andersson, Lizarazu, Effenberg und Salihamidzic. Bei den Russen fehlten gegenüber dem Hinspiel der Gelb-gesperrte Kowtun und zunächst Marcao, dafür waren Parfionow (nach Sperre) wieder dabei und der genesene Kalinitschenko.
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Taktik : Bayern agierte in der Defensive mit drei Mann auf einer Linie, wobei die russischen Stürmer im Raum übergeben wurden. Ähnlich übrigens auf der Gegenseite, wobei der schwache Ananko sich als Abwehrchef meist hinter die drei Decker fallen ließ. Im Mittelfeld war bei den Bayern nur Effenberg etwas offensiver, abgeschirmt von Sagnol, Fink und Lizarazu. Der Kapitän sollte die Spitzen mit Pässen "füttern", wobei Salihamidzic und Scholl ständig rochierten. Bayerns Strategie basierte auf weiten Pässen in den Angriff, während die Moskauer meistens über Titow mit schnellem Direktspiel beeindruckten und so etliche Angriffe inszenierten. Auffällig dabei: Die Außen Baranow und Kalinitschenko wurden bei Ballbesitz fast zu Stürmern.
Spielverlauf : Spartak Moskau entwickelte - wie erwartet - einen enormen Druck, wurde dadurch aber anfällig in der Abwehr. Vor allem, wenn die Bayern Forechecking betrieben, wie vor dem 0:1 (17.), als Salihamidzic sich den Ball eroberte, der Ball über Elber zu Scholl gelangte. Doch das Feld gehörte lange Zeit den Gastgebern, die ihr Kurzpassspiel beeindruckend demonstrierten und mehrfach am glänzend aufgelegten Kahn scheiterten. Bayern war über Konter sehr gefährlich, das Spiel allerdings machte Spartak. Erst mit zunehmender Spieldauer bekamen die Bayern den Schwung der Gastgeber besser in Griff, weil Andersson mehr herausrückte, im Mittelfeld dadurch zusammen mit den defensiver werdenden Sagnol und Lizarazu die Räume enger machte. Dadurch wurde Moskau gezwungen, das Spiel in die Breite zu tragen - so kam Sand ins Getriebe.
Fazit : Technisch von beiden Mannschaften ansprechende Leistungen, Bayern aber im Angriff kühler und kaltschnäuziger, deshalb verdienter Sieger.
Aus Moskau berichtet Karlheinz Wild