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U 21 - Luca Philipp: "Der nächste Step ist klar definiert"

Hoffenheims Torhütertalent kämpft um die Nummer 1 in der U 21

Spätzünder Philipp: "Der nächste Step ist klar definiert"

Hat Ansprüche: Hoffenheims Nummer 3 Luca Philipp.

Hat Ansprüche: Hoffenheims Nummer 3 Luca Philipp. imago images

Acht lange Jahre schon spielt Luca Philipp für die TSG Hoffenheim. Als 13-Jähriger kam er in die TSG-Akademie und durchlief seither alle Nachwuchsteams. Großartige Spuren oder Schlagzeilen hat der 20-Jährige dabei nicht hinterlassen. Eher still und leise und oft im Schatten anderer hat sich Philipp gemausert. "Ich bin schon lange bei der TSG und habe mich dort unter top Bedingungen entwickeln können. Es war in der Vergangenheit oft so, dass ein anderer mir vorgezogen wurde und ich dadurch auch nicht so im Fokus stand", erklärt das Torhütertalent, das vor der U 21 in noch keine andere DFB-Auswahl nominiert worden war. Doch der Spätzünder ist jetzt im Begriff durchzustarten.

Zuletzt beim 3:1-Sieg in Lettland stand Philipp erstmals für sein Land zwischen den Pfosten. Ebenso wie Konkurrent Nico Mantl aus Salzburg (beim 6:0 in San Marino) bekam der Hoffenheimer einen Einsatz. Mit Vincent Müller aus Eindhoven kommt nun ein neuer Mitbewerber um die Nummer 1 im deutschen Tor dazu. "Das Ranking ist schwer zu definieren, es ist ein ganz offener Dreikampf", sagt Philipp, "die Trainingsleistungen werden herauskristallisieren, wer spielen wird." Die nächsten beiden Gelegenheiten sich durchzusetzen warten am Donnerstag im Heimspiel gegen Israel (18.15 Uhr in Paderborn, LIVE! bei kicker) und am kommenden Dienstag in Ungarn (17.30 Uhr in Szeged). Im Profibereich durchgesetzt hat sich noch keiner der drei Kandidaten. Wie Philipp in Hoffenheim spielt Müller in Eindhoven in der 2. Mannschaft, Mantl ist bei RB die Nummer 2.

Es hat mich extrem weitergebracht.

Philipp

"Ich trainiere bei den Profis und sammele Spielpraxis in der 2. Mannschaft", so Philipp, "der nächste Step ist klar definiert, dann als Nummer 2 zu fungieren." Um irgendwann womöglich Stammkeeper Oliver Baumann abzulösen. "Ein super Typ, sehr, sehr erfahren", so beschreibt ihn Philipp, "wir haben ein sehr gutes und offenes Verhältnis, wir reden sehr viel miteinander, er gibt mir ab und zu auch Tipps. Von seiner Erfahrung und wie er auf dem Platz auftritt, kann ich sehr viel lernen."

Eigentlich schien Philipps Weg nach oben bei der TSG versperrt. Neben dem mittlerweile in Dortmund gelandeten Gregor Kobel schien auch der ein Jahr jüngere Daniel Klein an ihm vorbeizuziehen. Doch ein Handbruch warf den später nach Augsburg gewechselten Klein zurück. Die Chance für Philipp, die er nutzte. "Seit der Corona-Unterbrechung war ich dann bei den Profis dabei. Es hat mich extrem weitergebracht, mit Topspielern zu trainieren", erklärt Philipp den Leistungsschub. "und durch das regelmäßige Spielen kam ich in einen Rhythmus, das wurde nun mit den Nominierungen in die U 21 belohnt."

Philipps und Baumanns Verträge enden beide 2023

Auf Empfehlung von TSG-Manager Alexander Rosen hatte U-21-Torwarttrainer Klaus Thomforde Philipp gesichtet und für gut befunden. Nun hofft er nach seinem Debüt im September auf weitere Einsätze. "Die U 21 ist sehr wichtig, weil die Bühne auf internationaler Ebene sehr groß ist, auf der man sich sehr gut präsentieren kann", weiß Philipp, der sonst in der Regionalliga im Einsatz ist. Seinen Vertrag in Hoffenheim hat er im Sommer moderat nur um ein Jahr bis 2023 verlängert. Beide Seiten wollen wohl die Entwicklung noch abwarten. Zeitgleich läuft auch Baumanns Arbeitspapier aus.

Michael Pfeifer