Europameisterschaft

Handball-EM: Titelverteidiger Spanien zieht ins Finale ein

Viertes EM-Finale in Folge für den Titelverteidiger

Titel-Hattrick im Blick: Spanien kocht Topfavorit Dänemark ab

Zum Tanzen aufgelegt: Titelverteidiger Spanien hat den Hattrick im Blick.

Zum Tanzen aufgelegt: Titelverteidiger Spanien hat den Hattrick im Blick. imago images

Vor 7286 Zuschauern in Budapest wurde der erste EM-Finalist ermittelt. Die Partie begann mit 15-minütiger Verspätung, weil sich zuvor Island und Norwegen einen packenden Verlängerungs-Krimi im Spiel um Platz 5 geliefert hatten - mit dem besseren Ende für den Bronzemedaillengewinner der EM 2020.

Die Dänen, bei denen Coach Nikolaj Jacobsen im letzten Hauptrundenspiel gegen Frankreich mit Mikkel Hansen (39 Treffer) und Mathias Gidsel (35) seine beiden besten Turnier-Torschützen geschont hatte, begannen nervös. Vier technische Fehler leistete sich der amtierende Weltmeister in den ersten sechs Minuten. Nutzen konnte das Spanien nicht, weil ihnen ein überragender Niklas Landin im Weg stand. Nach neuneinhalb Minuten lag die Fangquote des Keepers vom THW Kiel bei 80 Prozent - vier der fünf Würfe auf sein Tor entschärfte der 33-Jährige.

Nach zehn Minuten stand es gerade mal 3:2 für Dänemark, doch der leichte Favorit zog bis zur 17. Minute auf 7:4 davon. Beim Zwischenstand von 10:6 schien die Partie bereits so langsam in eine Richtung zu kippen. Doch Spanien behielt die Ruhe, zwang Dänemark immer wieder zu Fehlern und verkürzte bis zur Pause auf 13:14. Beim amtierenden Europameister waren es besonders Rechtsaußen Aleix Gomez Abello vom FC Barcelona und Rückraumspieler Agustin Casado, die ein enges Halbfinale garantierten.

Dänischer Angriff lahmt

Die Dänen hatten im Angriff so ihre Probleme, der ehemalige Bundesliga-Profi Rasmus Lauge traf nach sechs Minuten ohne eigenen Treffer zum 15:14 (35.). Kurz darauf übernahm Spanien durch das achte Tor des bärenstarken Gomez Abello - später zum "Man of the Match" gewählt - erstmals im Spiel die Führung (17:16).

Mit Anbruch der Schlussviertelstunde führten die Iberer mit zwei Toren, Dänemark kam kaum noch zu einfachen Toren. Jacobsen wollte einen Impuls von außen setzen, doch der Wechsel im Tor auf Flensburgs Keeper Kevin Möller zahlte sich nicht wirklich aus. Beim Stand von 19:22 nahm Jacobsen eine Auszeit, um den spanischen Fluss zu brechen.

Perez de Vargas nagelt seinen Kasten zu

Speziell von Linksaußen zeigte Dänemark jedoch Nerven, während unfassbar abgezockte Spanier sich nicht mehr von ihrem Weg abbringen ließen. Torhüter Gonzalo Perez de Vargas vom FC Barcelona kam in der zweiten Hälfte zwischenzeitlich auf eine Fangquote von über 70 Prozent. Auch im Sieben-gegen-Sechs fehlten den Dänen, die seit 2012 auf einen EM-Titel warten, die Lösungen.

Superstar Hansen (acht Treffer) stemmte sich vergebens gegen die Niederlage, für Spanien traf Gomez Abello mit elf Toren am häufigsten. Am Ende stand ein 29:25 für den Europameister von 2018 und 2020, der den Hattrick im Blick hat.

Im Spiel um Platz 3 trifft Dänemark am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) auf Rekordweltmeister Frankreich. Spanien kämpft ab 18 Uhr gegen Frankreich-Bezwinger Schweden zum vierten Mal in Folge um die europäische Krone.

Spanien - Dänemark 29:25 (13:14)

Spanien: Corrales, Perez de Vargas - Gomez Abello 11/2, Canellas 7, Casado 3, Figueras 3, Maqueda 2, Arino 1, Fernandez 1, Tarrafeta Serrano 1
Dänemark: N. Landin, Möller - Hansen 8/4, M. Landin 4, Gidsel 3, Saugstrup 3, Lauge Schmidt 2, Svan 2, Hald 1, Holm 1, Larsen 1
Schiedsrichter: Slave Nikolov (Nordmazedonien)/Gjorgji Nachevski (Nordmazedonien)
Zuschauer: 7286
Strafminuten: 8 / 6
Disqualifikation: - / -

msc