Bei Spanien tauschte Coach Luis de la Fuente nach dem 5:0 gegen Polen auf zwei Positionen in der Abwehr: Statt Aaron und Meré (beide Bank) begannen Vallejo und Junior. Der französische Trainer Sylvain Ripoll wechselte im Vergleich zum 0:0 gegen Rumänien derweil sogar viermal und baute auf den Außenbahnen komplett um: So ersetzten Dabga unud Ballo-Touré (defensiv) sowie Reine-Adelaide und Aouar (offensiv) die gegen die Rumänen zum Einsatz gekommenen Amian und Sarr (defensiv) sowie Ntcham und Thuram (offensiv).
Mateta vom Punkt - Spanien schlägt cool zurück
Spanien übernahm von Beginn an die Spielkontrolle und kombinierte sich immer wieder mit direkten Pässen und Tempo bis an und in den französischen Strafraum vor. In der 12. Minute reklamierte Dani Olmo Handelfmeter, nachdem Ballo-Touré einen Vorstoß des Spaniers auch mit dem Arm gestoppt hatte. Doch das Spiel lief weiter und es gab kurz darauf stattdessen auf der Gegenseite Strafstoß, nachdem Junior den im Sechzehner aufgetauchten Reine-Adelaide unnötig zu Fall gebracht hatte. Der Mainzer Mateta verwandelte sicher zur französischen Führung (16.) - und hätte kurz darauf beinahe sogar einen Doppelpack erzielt, doch Keeper Sivera rettete gerade noch (17.). Bitter für die Franzosen: Rechtsverteidiger Dagba schied in der 22. Minute mit einer Verletzung am rechten Fuß aus, Amian kam in die Partie.
Die Spanier ließen sich derweil vom Rückstand nicht aus dem Konzept bringen und übernahmen schnell wieder die Kontrolle. Fornals scheiterte nach einem gelungenen Spielzug noch am stark reagierenden Bernardoni, doch nach dem folgenden Eckball war es soweit: Zwar scheiterte auch Marc Roca erst noch am französischen Keeper, doch Rocas Nachschuss konnte der Torhüter nicht mehr abwehren - 1:1 (28.). Danach hielten die Iberer den Druck hoch. Nunez mit dem Absatz nach einem Eckball sowie Junior aus wenigen Metern verzogen noch knapp (43., 45.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte gab es nach unnötigem Foul von Leipzigs Konaté an Oyarzabal Foulelfmeter, den der Gefoulte eiskalt verwandelte (45.+5). Noch vor der Pause hatten die über weite Strecken der ersten Hälfte überlegenen Spanier das Spiel damit gedreht.
Dani Olmo und Mayoral demontieren Frankreich
Keine zwei Minuten nach Wiederbeginn brachten sich die Spanier endgültig auf Finalkurs. Nach einem Konter über Oyarzabal und Fabian, der am Strafraumrand klug querlegte, schoss Dani Olmo zum 3:1 ein (47.). Danach schaltete Spanien einen Gang zurück, blieb bei Kontern jedoch stets gefährlich. Nach Außenristflanke von Pablo Fornals erzielte der eingewechselte Ex-Wolfsburger Mayoral in der 67. Minute aus kurzer Distanz wuchtig das 4:1 und brachte Spanien damit endgültig auf Finalkurs. De la Fuente konnte die klare Führung anschließend nutzen, um mit Oyarzabal, Dani Ceballos und Fabian drei Schlüsselspieler zur Schonung vorzeitig vom Feld zu nehmen. Der eingewechselte Carlos Soler verpasste kurz vor Schluss per Heber um Haaresbreite noch das 5:1 - weil Ballo-Touré gerade noch vor der Linie rettete (90.+3).
Das Endspiel zwischen Spanien und Deutschland findet am Sonntag (20.45 Uhr) in Udine statt.