Legionäre

Sprangler: "Jedes Tackling wird hier bejubelt"

Der zweite Österreicher in Perth

Sprangler: "Jedes Tackling wird hier bejubelt"

Sven Sprangler spielt bei St. Johnstone auf der "Sechser"-Position.

Sven Sprangler spielt bei St. Johnstone auf der "Sechser"-Position. SNS Group via Getty Images

Derzeit läuft es für St. Johnstone und ÖFB-Legionär Sven Sprangler eher weniger gut. Vier Pflichtspiele in Folge haben "The Saints" nicht mehr gewonnen. Samstag verloren sie im FA Cup bei Zweitligist Airdrieonians 0:1. Sprangler ist noch dazu sein Stammleiberl los, seit der ehemalige schottische Teamchef Craig Levein im November das Trainerszepter von Interimscoach Alex Cleland übernahm, der seither erneut als Co-Trainer fungiert.

Den Steirer haut das allerding nicht um. Im Gegenteil! Sprangler hängt sich im Training voll rein und kündigt im Gespräch mit dem kicker an: "Wir werden nicht gegen den Abstieg spielen. Wir kommen noch rein ins obere Play-off."

Der Trainerwechsel hat Sprangler geschmerzt: "Das war sehr emotional für mich." Haben ihn doch Steven MacLean (damals Chef) und Cleland (Co) seinen Traum auf die Insel zu kommen erfüllt und die ersten "geilen Erlebnisse" mit St. Johnstone beschert. "Das Auswärtsspiel bei den Hibs war schon der Wahnsinn, mein Heimdebüt mit der tollen Stimmung unserer Fans erst recht", schwärmt Sprangler, "jedes Tackling wird hier bejubelt. Das ist genau mein Ding!"

Alex Cleland hat Sven Sprangler nach Perth geholt.  SNS Group via Getty Images

Mittlerweile sieht Sprangler die Entscheidung des Klubs nüchtern. "Wir haben unter MacLean leider nicht die Ergebnisse geliefert." Samstag im Cup durfte er bei Levein gleich nach der Pause ran.

Daheim klar besser

Durchaus sehen lassen kann sich St. Johnstones Heimbilanz mit 15 Punkten aus zehn Spielen. Diese Woche kommen Aberdeen (Mittwoch) und Motherwell (Samstag) in den McDiarmid Park in der Kleinstadt Perth.

"Das wird wieder richtig eng. Außer Celtic und den Rangers sind hier alle in Reichweite. Das ist ja das Geile. Deswegen wollte ich immer unbedingt nach 'UK'. Hier wird immer Vollgas gespielt. Genau so habe ich mir das vorgestellt", schwärmt Sprangler. Sein Vertrag mit den Saints läuft bis Sommer 2025.

Sekerlioglus Schuhe kein Thema

Auf Attila Sekerlioglu wurde Sprangler übrigens "noch nicht angesprochen". Dem einen oder anderen älteren St. Johnstone-Fan wird Österreichs erster Schottland-Legionär seit Karl Pekarna (1905 Ersatz-Keeper bei den Rangers) mitunter auch noch wegen seines Schuhwerks in Erinnerung sein.

Im November 1996 löste Sekerlioglu eine mediale Diskussion aus, als er im League Cup für St. Johnstone als erster Spieler in Schottland mit fluoriszierenden, gelben Schuhen (vom österreichischen Hersteller "Basry") auflief. Bis dahin hatten dort mit Ausnahme von Paolo Di Canio alle schwarze Fußballschuhe getragen. Der Celtic-Stürmer sorgte damals mit weißen Schussstiefeln mit italienischer Flagge für Aufsehen.

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Thomas Schöpf

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