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Kurzgeschichten des 20. Spieltags
Gefahr im Anflug? Der SpVgg Unterhaching traute wohl keiner zu, dass sie am Ende der Hinrunde mit 35 Zählern auf Rang vier steht. Selbst die eigenen Offiziellen sprachen vor dieser Spielzeit vom Klassenerhalt als oberstem Ziel. Florian Niederlechner steuerte am letzten Spieltag gegen Chemnitz gar einen lupenreinen Hattrick bei und bewarb sich so womöglich bei einigen anwesenden Scouts. Sollte sich bis zur Winterpause weiterhin kein Sponsor finden, sind laut Klub-Präsident Manfred Schwabl diverse Spielerverkäufe zur Winterpause nicht mehr auszuschließen. Gegen Schlusslicht Darmstadt sollen am Freitag trotzdem erstmal drei Punkte anvisiert werden. Vielleicht weckt das dann auch das Interesse möglicher Geldgeber. Bilanz in der 3. Liga: 1 - 2 - 0 imago
Rettung - mit dir! So lautet derzeit das Motto im direkten Umfeld des Aachener Tivolis. Denn der Verein benötigt Geld, genauer gesagt einen siebenstelligen Betrag, um die Saison sportlich noch zuende führen zu können. Deswegen werden in den Heimspielen (auch am Samstag gegen Bielefeld) unter anderem Rettungs-Shirts für 20 Euro verkauft. Die Austragung des Spiels stand zwischenzeitlich einmal infrage: Da nämlich die Alemannia nach der Winterpause womöglich mit einer verstärkten U 23 antreten wird, befürchteten die Bielefelder eine Wettbewerbsverzerrung, da ihr Spiel ja noch vor dieser Periode angesetzt ist. Auf die Beantragung einer Spielverlegung wurde in der Zwischenzeit aber verzichtet. Bilanz: 0 - 1 - 0 imago
Das unrühmliche Ende einer bisweilen grandiosen Hinrunde von Preußen Münster hat einen Namen: Matthew Taylor. Sicherlich, das 0:1 am 19. Spieltag in Babelsberg war der sportliche Tiefpunkt. Doch Taylors späte Rote Karte (drei Spiele Sperre) in der Nachspielzeit hat nun direkte Auswirkungen auf die nächsten Partien der Münsteraner. Mit elf Treffern avancierte der US-Amerikaner nämlich zu einem der besten Stürmer in der 3. Liga. "Es wird eine Narbe bleiben", glaubt so auch Preußen-Trainer Pavel Dotchev mit Blick auf das erste Rückrundenspiel gegen Burghausen. Bilanz: 1 - 1 - 1 imago
Mit Stolz präsentieren VfL-Fans derzeit ihre Kluften und Schals. Und das auch zurecht, da die Elf von Trainer Claus-Dieter Wollitz am letzten Wochenende (1:0 in Aachen) mit 40 Zählern und vier Punkten Vorsprung auf Münster die Herbstmeisterschaft souverän eintütete. Zum Feiern bleibt aber keine Zeit, denn die Rückrunde schließt gleich an und so reisen die "Lila-Weißen" am Samstag zu Dortmunds U 23. Einen Schlendrian lässt auch Wollitz nicht aufkommen: "Wir schauen nicht groß auf die Tabelle, sondern wollen weiter alles tun, um uns auf jedes Spiel einhundertprozentig zu konzentrieren." Bilanz: 0 - 0 - 3 imago
Der 1. FC Saarbrücken hat eine eher durchwachsene Hinrunde gespielt. So standen am Ende sieben Siege, drei Unentschieden und neun Niederlagen - Platz zwölf. Doch wo Schatten ist, ist auch Licht. Die zwei Batterien, die die blau-schwarze Lampe beständig mit Energie betreiben, heißen Marcel Ziemer (acht Tore in elf Partien) und Sven Sökler (zwölf Vorlagen in 19 Partien). Auf den beiden Offensivkräften ruhen auch beim Rückrundenstart gegen den VfB II wieder sämtliche Hoffnungen. Bilanz: 2 - 3 - 0 imago
"An Aufstieg brauchen wir gar nicht zu denken." Klare Worte von Offenbachs Trainer Arie van Lent (re., mit Marcel Avdic). Ein Blick auf die Bilanz der letzten Wochen genügt hier, um die Enttäuschung des Niederländers nachvollziehen zu können. Nach dem Pokalerfolg gegen Union Berlin (2:0) standen nämlich 13 Pflichtspiele ohne Niederlage auf dem Zettel - in den vier Spielen danach hagelte es dann aber ganze drei Pleiten. Zusammengenommen mit den vier Startniederlagen in der Hinrunde ist das nicht genug, um an den Aufstiegsrängen dranzubleiben. Gegen Halle ist demnach Wiedergutmachung angesagt. Bilanz: 0 - 0 - 1 imago
Beide bleiben, der eine geht am Ende aber doch. Silvano Varnhagen (19, li.) und Hakan Calhanoglu (18) sind die Jungspund-Stars beim Karlsruher SC. Manager Oliver Kreuzer bekräftigte gerade erst den Verbleib des Deutsch-Türken bis Saisonende, kurz darauf unterschrieb der ein Jahr ältere Blondschopf einen Kontrakt bis 2015. In erster Linie sind das positive Nachrichten für die Rückrunde, die gegen Heidenheim beginnt, zum anderen die Sicherstellung eines der beiden Talente. Calhanoglu bricht nach dem 38. Spieltag nämlich flugs gen Bundesliga zum Hamburger SV auf, will sich aber im Bestfall mit dem Aufstieg in die 2. Liga verabschieden; zwei Punkte fehlen derzeit noch bis auf Rang drei. Bilanz: 0 - 1 - 0 imago
Tief durchgeatmet hat in den letzten Wochen Erfurts Trainer Alois Schwartz. Und die Frischluft bekam ihm und seiner Mannschaft extrem gut: Acht Punkte aus vier Partien sprechen eine eindeutige Sprache. Und zwar die, dass die aktiven Spieler bei Rot-Weiß endlich den Abstiegskampf angenommen haben. Mit diesen acht Punkten hievte sich Erfurt zum Ende der Rückrunde gar noch über den Strich. Neben dem als Leitfigur auftretenden Marco Engelhardt überzeugt vor allem Smail Morabit, der mit einem kicker-Notenschnitt von 2,60 der derzeit beste Feldspieler der 3. Liga ist. Im Steigerwaldstadion empfangen die Erfurter am Samstag den SV Wehen Wiesbaden, die Unentschieden-Könige der Hinrunde (zwölf). Bilanz: 2 - 2 - 3 imago
Zwischen Eskalation und Faszination. Manche der Rostocker Fans präsentierten ihren Klub im Vorfeld der Partie im Steigerwaldstadion zu Erfurt erneut unwürdig. Denn bei einer von der Polizei organisierten Vorkontrolle kam es zu diversen Auseinandersetzungen, bei denen 31 Anhänger sowie 14 Beamte verletzt wurden. Sogar ein Wasserwerfer kam zum Einsatz (siehe Bild oben). In einer öffentlichen Stellungnahme kritisierte Hansa Rostock nun beide Parteien. Die Polizei soll demnach "ihr Vorgehen kritisch hinterfragen und zwingend zum Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zurückzukehren"; aber auch die Handlungen einiger krimineller Anhänger wurde thematisiert und verurteilt. Der Verein sehe lieber die Art von Fans, die "ihren Verein Woche für Woche lautstark und friedlich unterstützen", wie eben kurz vor Anpfiff der Partie in Erfurt (siehe Bild unten). Bei den Stuttgarter Kickers wünscht sich das Team von Trainer Marc Fascher auf jeden Fall letzteres, um an den Aufstiegsrängen dranzubleiben. Bilanz: 0 - 0 - 1 imago
Christian Benbennek, Trainer des SV Babelsberg, zeigt sie an: die Eins. In den neun Heimspielen in der Hinrunde der 3. Liga gewann sein Team nämlich fünf Mal mit 1:0. Der Begriff Effizienz wurde von den 03ern vollkommen verinnerlicht. So hat sich die Mannschaft einen Platz am unteren Ende des Mittelfelds erarbeitet. Mit einem Dreier gegen den Chemnitzer FC sollen nun die einstelligen Ränge des Tableaus anvisiert werden. Bilanz: 0 - 1 - 2 imago