Nord

Stendel: "Die Gegentore vergessen wir heute mal"

Hannover 96 II steht aktuell für Spektakel

Stendel: "Die Gegentore vergessen wir heute mal"

Die Mannschaft von Daniel Stendel steht derzeit für Spektakel.

Die Mannschaft von Daniel Stendel steht derzeit für Spektakel. IMAGO/Hübner

Mehr zur Regionalliga Nord

Nach dem teils vogelwilden 5:4 gegen BW Lohne hatte sich 96 II mit 40 Treffern zur besten Offensive der Liga geschossen. Allerdings gab es nach dem Erfolg am Freitagabend im Eilenriedestadion etwas gemischte Gefühle.

"Das darf uns nicht noch einmal passieren", sagte Lars Gindorf nach der Partie. Er hatte die Torflut mit seinem Treffer in der 52. Minute eingeleitet. Nach einem 3:0 schien sein Team bereits als Sieger festzustehen. Doch die Lohner kämpften sich immer wieder zurück. "Wir haben es nach dem 3:0 etwas zu leicht genommen. Daraus müssen wir lernen", sagte Gindorf. Und er fügte hinzu: "Wir können nicht in jedem Spiel fünf Tore schießen." Bei dem Satz stockte er selbst kurz und schmunzelte leicht. Denn zuletzt konnte 96 II das sehr wohl: 5:2 gegen Werder Bremen II und 5:1 gegen St. Pauli II. Was er aber meinte: Es könnten in Zukunft Gegner auf der anderen Seite stehen, die diese Unachtsamkeiten noch mehr bestrafen.

Stendel, früher selbst als Offensivspieler aktiv, freute sich über die Torgefährlichkeit, die sein Team auf dem Platz erneut ausgestrahlt hat. Allerdings war dies erst nach dem Seitenwechsel der Fall. "In der ersten Hälfte haben wir gar nicht ins Spiel gefunden." Das sah auch Gindorf so: "Wir haben uns der Spielweise des Gegners mit vielen langen Bällen angepasst", beklagte er. So kam ein müder Kick über die ersten 45 Minuten zusammen. Fehlpässe und fehlende Abstimmung bei den Laufwegen wurden immer wieder deutlich. "Danach war es für die Fans aber ein richtiges Spektakel", freute sich Gindorf. "Wir haben uns in der zweiten Hälfte richtig gut durchgespielt und super Tore gemacht", fand Stendel. "Die Gegentore vergessen wir heute mal."

Die letzten drei Spiele

Tatsächlich fand 96 mit schnellen Kombinationen Lücken in der Lohner Defensive. Nach Gindorf erhöhten Fynn Arkenberg per abgefälschter Flanke und Robin Friedrich per Zehn-Meter-Schuss im Minutentakt. Nahezu jeder Torschuss war in der nächsten Phase ein Treffer. Teils fand der Ball den Weg in das 96-Tor, weil die Vordermannschaft plötzlich nicht mehr entschlossen genug in die Zweikämpfe ging, teils waren es auch schlechte Absprachen zwischen Torwart Toni Stahl und der Innenverteidigung.

Dieser Spielverlauf sei förderlich für den Lernprozess seiner jungen Mannschaft. "Hut ab vor der Leistung der Lohner, die sich nie aufgegeben haben. Aber auch Hut ab vor der Leistung meiner Mannschaft", sagte Stendel. Immerhin zeigte sein Team erneut Offensivqualitäten. Fünf verschiedene Torschützen zeigten zudem, dass 96 II nicht auf einen bestimmten Goalgetter angewiesen ist. Jeder ist in der Lage, Tore zu erzielen - sogar fünf Stück pro Spiel.

Mark Bode

Die Trainer in der Regionalliga Nord