Bundesliga (D)

SC Freiburg: Streichs Abwehr-Ärger und Sorgen um Ginter

Nächster Ausfall neben Röhl? - Doan kehrt zurück

Streichs Abwehr-Ärger und Sorgen um Ginter

Haderte mit Freiburgs Spiel gegen den VfB: Christian Streich.

Haderte mit Freiburgs Spiel gegen den VfB: Christian Streich. IMAGO/Jan Huebner

Wieder früh in Rückstand, wieder verloren. Das 1:3 gegen Stuttgart bedeutete die 10. Freiburger Liga-Niederlage in Serie in Spielen, in denen der Gegner in den ersten 13 Minuten traf. Ein Umstand, der Christian Streich gehörig gegen den Strich geht - zumal er und sein Stab im Vorfeld explizit Wachheit eingefordert und vor den Stuttgarter Offensivqualitäten rund um Stürmer Deniz Undav gewarnt hatten.

"Wir haben die ganze Zeit darüber gesprochen. Wir waren nicht wach, wir haben probiert, die Jungs vorzubereiten, offensichtlich hat es nicht gefruchtet - das ist natürlich enttäuschend", ärgerte sich Streich. Der hatte den SC gleich zweimal nach wenigen Minuten kalt erwischt. Insbesondere Undavs 0:1 lag Streich schwer im Magen: "Wenn du so einen 50-Meter-Pass durchs Zentrum nicht verteidigst, ist das auch ein Schock. Das geht nicht." Mittelfeldlenker Maximilian Eggestein pflichtete dem 58-Jährigen bei: "Ein Ball vom zentralen Innenverteidiger auf den zentralen Stürmer, das darf natürlich so nicht sein."

"Da war das Spiel eigentlich entschieden."

Streich über Röhls frühen Platzverweis

Waldemar Anton hatte nach einem Pass von der linken Stuttgarter Abwehrseite nach innen keinerlei Pressingdruck und in der Freiburger Innenverteidigung stimmte die Abstimmung zwischen Matthias Ginter und Manuel Gulde nicht, der zudem im falschen Moment ein wenig rausrückte. Beim 0:2 ließ Chris Führich mit einem Antritt zunächst Eggestein stehen, Merlin Röhl und Nicolas Höfler kamen nicht ins Duell, Gulde machte bei Führichs Doppelpass mit Undav wieder die Tür auf und Ginter war beim Rettungsversuch erneut zu spät.

Was Streich besonders wurmte: Er und sein Team wollten unbedingt die 0:5-Klatsche in Stuttgart aus der Hinrunde vergessen machen. "Wir sind gleich gut angelaufen, wollten mutig sein", sagte der SC-Coach, musste dann aber sehen, dass zum "schlechten Verteidigen", das er besonders "der hinteren Linie" ankreidete, noch Merlin Röhls Rote Karte in der 18. Minute hinzukam: "Da war das Spiel eigentlich entschieden".

Zufrieden stellte den Trainer zwar dann der Auftritt in Unterzahl, als die SC-Profis lange gut verteidigten, den 1:2-Anschlusstreffer erzielten und sich weitere Torchancen erarbeiteten. Unterm Strich aber nur ein schwacher Trost, zumal Streich neben dem sicheren Ausfall von Röhl (Sperre vom DFB folgt) auch noch um Abwehrchef Ginter bangen muss, der gegen den VfB ausgewechselt werden musste.

Ginter plagen schon länger Probleme  - Kapitän Günter gibt Comeback

"Da müssen wir abwarten. Er hat schon seit längerer Zeit Achillessehnenprobleme, hatte aber jetzt solche Schmerzen", klärte Streich auf: "Ich will nicht spekulieren, aber wir sind nicht gerade glücklich. Warten wir mal, was die Ärzte sagen und welchen therapeutischen Weg man einschlägt. Man kann nicht zwei Tage Pause machen und dann ist die Achillessehne wieder gut."

Das klingt nicht nach allzu rosigen Perspektiven. Immerhin gab es an diesem aus Freiburger Sicht sportlich verkorksten Samstag noch einen echten Grund zu Freude. Das ersehnte und emotionale Comeback von Kapitän Christian Günter nach halbjähriger Pause (entzündeter Unterarmbruch). Zudem dürfte Ritsu Doan nach Japans Aus gegen Iran beim Asien-Cup in Dortmund wieder eine Option für Streich sein. "Es ist nicht gut, dass er verloren hat, aber gut, dass er zurückkommt", sagte Streich in typischer Manier über Doan.

Carsten Schröter-Lorenz

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