Das innerschwäbische Duell zwischen Stuttgart und Heidenheim war ein besonderes, denn es war die 1000. Bundesliga-Partie im Stuttgarter Stadion. 36 Spiele trugen auch die Stuttgarter Kickers zur Rekordmarke bei.
VAR verhindert Stuttgarter Blitzstart
Ins Spiel startete der VfB, bei dem nach dem 3:0-Sieg in Hoffenheim Dahoud (Startelf-Debüt) für den unter der Woche erkälteten Karazor (Bank) begann, dann fast perfekt. Nach einem schönen und schnellen Spielzug, setzte Guirassy die Kugel links unten ins Netz (8.). Der VAR kassierte den Treffer allerdings wegen einer knappen Abseitsstellung der Angreifers.
Stuttgart blieb auf dem Gaspedal und setzte weiter auf wenige Kontakte im letzten Drittel - und kam so zu weiteren Chancen. Müller war aber im Eins-gegen-eins mit Undav (13.) sowie bei einem Guirassy-Kopfball stark auf dem Posten (17.).
Anton passt entscheidend auf - Guirassy darf doch noch jubeln
Seine Vorderleute warfen mit Engagement alles rein, jeden Steckpass der kombinationsfreudigen Stuttgarter konnten sie aber schlicht nicht verhindern. Offensiv setzten die Gäste, bei denen nach dem 1:1 gegen Gladbach Gimber nach abgesessener Gelb-Sperre Siersleben ersetzte und zudem Pieringer anstelle von Dovedan begann, auf schnelles Umschalten - mehr als Ansätze sprangen zunächst dabei aber nicht heraus. Auch weil sich der VfB nur wenige Unsauberkeiten leistete. Eine der seltenen - nach Mittelstädts unsauberem Pass hatte sich Kleindienst in Richtung Tor aufgemacht - bereinigte Anton am eigenen Strafraum entscheidend (26.).
Mit 75 Prozent Ballbesitz bespielte Stuttgart weiter unermüdlich die Defensive der Gäste. Dort verhinderte wieder einmal Müller gegen Führich den Rückstand (39.). Kurz darauf war der Keeper dann aber doch geschlagen. Nach einem schönen Spielzug eingeleitet und vorbereitet von Stiller drückte Guirassy die Kugel zum 1:0 über die Linie (41.).
bundesliga, 27. spieltag
Weil Nübel gegen den durchgebrochenen Beste perfekt grätschte (45.), ging es mit dem 1:0 in die Kabinen.
Die nächste Kombination mit Stiller - Nübel patzt
Im zweiten Durchgang änderte sich zunächst wenig. Stuttgart kontrollierte, Heidenheim verdichtete die Räume und lauerte auf die Lücke. Diese fanden dann aber die Hausherren: Stiller spielte einen Doppelpass mit Undav und erhöhte (53.).
Angesichts der Dominanz der Schwaben glich das 2:0 schon einer Vorentscheidung, doch Heidenheim wurde aktiver und war nach einem Patzer von Nübel plötzlich wieder dran: Der Keeper ließ nach einer Beste-Ecke Kleindiensts Kopfball fallen und lenkte ihn sich damit selbst durch die Beine - und über die Torlinie (62.).
Kleindienst schockt den VfB - Undav hat das letzte Wort
Nach etwas Leerlauf läutete ein Pfostenschuss des eingewechselten Silas' die Schlussphase ein (74.). Dort kontrollierte der VfB wieder, wurde dann aber von Kleindienst doppelt geschockt. Erst schoss der Angreifer eine Beste-Flanke technisch anspruchsvoll direkt ins kurze Eck (84.), dann köpfte er eine Hereingabe von Dinkci zum 3:2 ein (85.).
In der Nachspielzeit hatte die Partie aber schon die nächste Wendung parat: Erst flog der eingewechselte Dovedan nach einer Grätsche gegen Mittelstädt mit glatt Rot vom Feld (90.+6), dann stach Stuttgart doch noch zu. Undav verarbeitete einen letzten langen Schlag von Mittelstädt stark und schoss ihn ins lange Eck zum 3:3-Endstand ein (90.+8).
Neuer Vereinsrekord
Damit sorgte der Angreifer nicht nur dafür, dass der VfB weiter seit neun Spielen ungeschlagen ist, sondern auch für einen Vereinsrekord: Das Sturmduo Guirassy (23 Tore) und Undav (15) hat nun zusammen 38 Saisonstore erzielt. Das ist ein Treffer mehr als Karl Allgöwer (21 Tore) und Jürgen Klinsmann (16) in der Spielzeit 1985/86 gelungen war.
Für Stuttgart geht es kommenden Samstag zum Topspiel beim BVB (18.30 Uhr). Dort fehlt aber Kapitän Anton gelb-gesperrt. Heidenheim empfängt am selben Tag den FC Bayern (15.30 Uhr).