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Wird Naumanns Verletzung in Eilenburg zum Knackpunkt?

Torausbeute noch ausbaufähig

"Superjahr mit kleinem Makel": Wird Naumanns Verletzung in Eilenburg zum Knackpunkt?

Andreas Naumann wird auf einer Trage im Spiel gegen Meuselwitz abgetragen.

Andreas Naumann wird auf einer Trage im Spiel gegen Meuselwitz abgetragen. IMAGO/opokupix

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"Es war ein Superjahr mit einem kleinen Makel", sagt Sascha Prüfer beim Blick in den Rückspiegel. Der Trainer des Regionalliga-Aufsteigers FC Eilenburg meint nicht die Punktausbeute - mit 15 Zählern in 16 Spielen liegt der Amateurverein im Haifischbecken im Soll - sondern die schwere Verletzung seines Kapitäns Andreas Naumann. Der Schlussmann und beste Eilenburger der Hinrunde fällt nach einem Schlüsselbeinbruch, den er sich am 24. November gegen den ZFC Meuselwitz zuzog, lange aus und reißt eine große Lücke.

Torwart gesucht

Der 30-jährige Naumann, im Hauptjob Lehrer, war Eilenburgs Leuchtturm. Naumann hielt Unmögliche, ließ den Gegner verzweifeln und die blutjunge Vierer-Abwehrkette (Durchschnittsalter 20 Jahre) über sich hinauswachsen. Mit nur 26 Gegentoren ist der FCE deutlich stabiler als Lok Leipzig, der Chemnitzer FC oder Hertha BSC II. "Andis Ausfall schmerzt. Auf dem Platz und in der Kabine", so Prüfer.

Als Nummer zwei steht Janne Kamenz bereit. Der 20-Jährige hat Talent, aber keinerlei Spielpraxis und Erfahrung. Sollte auch Kamenz ausfallen, hätte der FCE zudem ein echtes Problem, denn Torwart Nummer drei, Niklas Rohleder, wird erst im Februar 18 Jahre alt und ist vorher nicht spielberechtigt. Auch deshalb schaut sich der Aufsteiger auf dem Torwartmarkt um. "Wir sondieren die Lage, allerdings muss der abgebende Verein auch mitspielen. Das ist nicht immer ganz so leicht", so Sportchef Stephan Hofmann.

Im Erzgebirge zu mehr Torgefahr?

Um das Wunder Klassenerhalt zu schaffen, fuhr die Eilenburger erstmals seit gefühlt 20 Jahren ins Trainingslager. Auf dem Rabenberg im Erzgebirge machte sich das Team vom 4. bis 7. Januar flott für die Rückrunde. Dann will sie den drittletzten Platz verteidigen, der reicht in dieser Saison für ein weiteres Jahr in der vierten Liga. "2023 war für uns absolut ein Erfolg, ich hoffe, es geht 2024 so weiter", sagt Coach Prüfer, der neben dem Aufstieg und dem Ankommen in der Regionalliga auch die Entwicklung der Spieler als sehr positiv betrachtet. "Viele Spieler konnten sich weiterentwickeln. Letztes Jahr mit Ball, in diesem Jahr auch in der Defensive und gegen den Ball."

Die Eilenburger kamen in der gesamten Hinrunde nicht einmal unter die Räder. "Das ist wichtig für die Moral, Kopf und das Bild nach außen, dass Gegner immer gewarnt sein müssen, gegen uns zu spielen. Das es immer knapp und alles möglich ist", so der Coach für den die Regionalliga ebenfalls Neuland ist. Einzig die Torausbeute ist ausbaufähig. Die Nordsachsen kreieren aus dem Spiel heraus zu wenige Chancen und setzen deshalb auch in der Rückrunde den Fokus auf Standards getreu dem Motto: Mit einfachen Toren zum Klassenerhalt.

Sanny Stephan

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