Seit seiner Amtsübernahme vor dieser Saison wird OL-Coach Sylvinho kritisch beäugt, nach einem guten Start geriet der französische Serienmeister der Nullerjahre gehörig ins Straucheln. Bereits vor der englischen Woche kündigte Präsident Aulas an, das Derby an 9. Spieltag der Ligue 1 in St. Etienne abzuwarten, um eine Entscheidung über die Zukunft des brasilianischen Coaches zu treffen.
Und nun? Am Sonntagabend unterlag Lyon in St. Etienne mit 0:1 und konnte so den Rückenwind des 2:0-Siegs in der Champions League bei RB Leipzig nicht mitnehmen. Nach der Partie rückte Aulas erstmals öffentlich von Sylvinho ab.
Aulas fordert Juninho auf, "sich Gedanken zu machen"
"Wir müssen uns Zeit nehmen, die Situation zu analysieren", kündigte Aulas zwar an, führte aber weiter aus: "Wir haben bisher zu wenig erreicht, wir müssen etwas ändern." Auf die Frage nach einem möglichen Trainerwechsel verwies er auf den Sportdirektor: "Da müssen Sie Juninho fragen." Aulas forderte den Brasilianer auf, dessen erste Amtshandlung die Installierung von Sylvinho gewesen war, "sich Gedanken zu machen". "Juninho soll uns Vorschläge unterbreiten, und wir haben dann eine Entscheidung zu treffen", sagte Aulas. Wie der 70-Jährige mitteilte, wurde für den Dienstag ein Vorstandstreffen anberaumt. Auf diesem wird sich die Zukunft Sylvinhos entscheiden.
Nach der Niederlage in St. Etienne rutschte Lyon mit nur neun Zählern aus ebenso vielen Partien in der Ligue 1 auf Rang 14 ab und hat nur noch einen Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge. In der Königsklasse ist Olympique dagegen noch ungeschlagen und liegt in der Gruppe G nach Punkten gleichauf mit Spitzenreiter Zenit St. Petersburg (je 4.).
Ausgerechnet Puel sorgt für weiteren Rückschlag
Den Trainerwechsel bereits vollzogen hat St. Etienne. Der Europa-League-Gegner des VfL Wolfsburg trennte sich nur einen Tag nach dem 1:1 gegen die Wölfe von Coach Ghislain Printant, der von Claude Puel ersetzt wurde. Der ehemalige Lyon-Coach (2008-11) feierte nun gegen seinen Ex-Verein einen gelungenen Einstand.
