Bei ihrer Rückkehr in die Heimat ist die südkoreanische Nationalmannschaft am Freitag überwiegend positiv empfangen worden. Der Sieg gegen Deutschland hatte für großen Jubel gesorgt, auch wenn die Mannschaft den angepeilten Einzug in das Achtelfinale nicht schaffte. Bei einigen Anhängern war die Enttäuschung darüber aber wohl so groß, dass sie das Team mit Eiern bewarfen.
Mit einem 2:0 gegen Deutschland hat Südkorea zwar den Titelverteidiger aus dem Turnier geworfen. Die Hoffnungen auf das eigene Weiterkommen wurden jedoch nicht erfüllt. Nach dem Schlusspfiff gab es für die Mannschaft einen radikalen Stimmungsumschwung: Von Schwedens Sieg gegen Mexiko hatten sie auf dem Platz noch nichts mitbekommen.
Am Ende musste sich Südkorea Schweden mit 0:1 geschlagen geben - trotz aller Tricks im Vorfeld des Spiels. Die Asiaten um Ex-Bundesligaspieler Heung-Min Son enttäuschten gerade offensiv und stehen nun gehörig unter Druck, wollen sie dasselbe Schicksal wie vor vier Jahren in Brasilien noch abwenden.
2002 gelang Südkorea der Sprung unter die besten vier Mannschaften der Welt. Ein Ausreißer in der ansonsten ernüchternden WM-Bilanz. Auch 2018 gehört Südkorea in der Gruppe mit Deutschland, Schweden und Mexiko nicht zu den Favoriten - obwohl mit Tottenhams Heung-Min Son ein Ausnahmespieler zur Auswahl gehört. Eine schier alternativlose Defensivtaktik und versuchte Tricks von Nationaltrainer Tae-Yong Shin zeichnen die Asiaten aus.
Trainer Tae-Yong Shin von Deutschlands letztem Gruppengegner Südkorea hat neben dem Star des Teams, Heung-Min Son (Tottenham Hotspur), auch den Augsburger Ja-Cheol Koo in den finalen Kader für die WM in Russland berufen. Mit dabei sind auch die drei Neulinge. Für fünf Spieler des vorläufigen Aufgebots erfüllt sich der Traum von der WM nicht.
Zur Abwechslung vertritt er sich die Beine am direkt vor dem Mannschaftshotel gelegenen beeindruckenden Strand in Salvadors Osten. Heung-Min Son ist trotz des Jetlags sofort hellwach - genauso wie seine Mannschaftskollegen beim 8:0-Auftaktsieg gegen Fidschi -, als ich ihn auf Deutsch anspreche. Und zunächst wird der Reporter ausgefragt...