Bundesliga (D)

Talent Dajaku macht Akolo Konkurrenz

Bei Stuttgarts Trainer Weinzierl spielen Namen keine Rolle

Talent Dajaku macht Akolo Konkurrenz

"Frecher Offensivspieler mit Torgefahr und Tempo": Leon Dajaku.

"Frecher Offensivspieler mit Torgefahr und Tempo": Leon Dajaku. imago

So hatten sich die Stuttgarter diese Spielzeit nun wirklich nicht vorgestellt. Zittern und Bangen im Abstiegskeller statt Lernen und Weiterentwickeln im Tabellenmittelfeld. Schlimm genug für die Mannschaft, aus der es den einen oder anderen sogar noch schlimmer erwischt hat. Allen voran Akolo, der unter Markus Weinzierl in der Rangfolge der VfB-Angreifer an Boden verloren hat. Der Trend, der sich schon unter Tayfun Korkut abgezeichnet hat, hat sich unter dem neuen Trainer fortgesetzt.

Der Angreifer aus der Demokratischen Republik Kongo kam in dieser Spielzeit nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus. Bei zehn Einsätzen spielte er nur zweimal von Beginn an und insgesamt nur dreimal länger als 30 Minuten. Zahlen, die unter Weinzierl sogar sanken. Gegen Dortmund durfte er in der 69. Minute auf den Platz, gegen Frankfurt in der 77., in Nürnberg und Augsburg in der Nachspielzeit sowie in Leverkusen in der 81.. Dass er nach Hoffenheim jetzt auch in Gladbach überhaupt nicht mehr aufs Feld durfte, ist schmerzhaft genug. Dass ihm ein 17-Jähriger vorgezogen wurde, dürfte Akolo aber doppelt getroffen haben.

Spielersteckbrief Dajaku
Dajaku

Dajaku Leon

Spielersteckbrief Akolo
Akolo

Akolo Chadrac

Spielersteckbrief Aidonis
Aidonis

Aidonis Antonis

Dajaku hat für sich geworben

In der Endphase der Partie wechselte Weinzierl nicht etwa den Kongolesen ein, sondern Leon Dajaku. Für das Talent aus der U 19 hätten "seine Trainingsleistungen" gesprochen. "Uns war schon im Vorfeld des Spiels klar, dass er eine ernsthafte Option ist, weil er im Training sehr auffällig ist, weil er sehr viel läuft und ein Konterstürmer ist. Deswegen haben wir ihn auch eingewechselt", führt der Trainer weiter aus. Der deutsche U-19-Nationalspieler habe "eine engagierte Leistung" gezeigt. "Er ist in einer schwierigen Situation eingewechselt worden." Und hat für sich geworben. Trotz der komplexen Ausgangslage des Traditionsklubs. "So eine Situation kann auch eine Chance für junge Spieler sein", meint Weinzierl. "Er hat sie genutzt, weil er ein frecher Offensivspieler ist mit Torgefahr und Tempo. Er hat es sich im Training definitiv verdient."

Akolo fehlt die Schnelligkeit

Offensichtlich anders als Akolo, dem im Vergleich zu jungen Herausforderer die vom Trainer geforderte Schnelligkeit fehlt. Entsprechend sieht Weinzierl den Afrikaner mehr im Zentrum, dazu bei mehr Ballbesitz, wo die kleinen, schnellen Drehungen Akolos gefragt sind. Im Januar steht im Trainingslager in La Manga die nächste, wenn auch kurze Vorbereitung an. Die Möglichkeit zum Neustart. Wahrscheinlich aber auch mit Dajaku im Nacken, der mit dem gleichaltrigen Antonis Aidonis vorerst mindestens bis Ende des Jahres bei den Profis trainieren soll. Mit Option für Spanien.

George Moissidis