2. Bundesliga (D)

Thioune moniert: "Mut und Überzeugung haben gefehlt"

Düsseldorf kann sich am Dienstag revanchieren

Thioune moniert nach Fortuna-Pleite: "Mut und Überzeugung haben gefehlt"

War nicht ganz zufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft: Fortuna-Trainer Daniel Thioune.

War nicht ganz zufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft: Fortuna-Trainer Daniel Thioune. IMAGO/Beautiful Sports

Die Fans von Fortuna Düsseldorf hätten sich im zweiten Spiel der "Fortuna für alle"-Kampagne sicherlich ein ähnlich spektakuläres Spiel erhofft wie noch vor einigen Monaten beim 4:3-Erfolg gegen Kaiserslautern. "Das ist auch Fußball, da gibt es keine Garantien, wenn man ins Stadion kommt", musste Fortuna-Trainer Daniel Thioune gleich mal revidieren. Aber zumindest ein Heimerfolg wäre vielen Anhängern der Gastgeber dann doch lieber gewesen.

Auch das gelang nicht. Stattdessen setzte es für F95 gegen Tabellenführer FC St. Pauli eine laut Thioune am Ende "absolut verdiente" 1:2-Niederlage, wenngleich "wir nachher nochmal ein bisschen Glück hatten, dass es nochmal spannend wurde." Konkret monierte der 49-Jährige, dass speziell mit dem Ball "so ein bisschen Mut und Überzeugung gefehlt" habe. "Wir wollten viel mehr ins Andribbeln kommen, auch über die Innenverteidiger - auch mal St. Pauli vor Probleme stellen." Das sei zu selten gelungen und so habe die Fortuna am Ende "das gekriegt, was wir verdient haben".

Hoffmann: "Von der Körpergröße her sollten wir diese Duelle schon gewinnen"

Eine Sache, die Innenverteidiger und Kapitän Andre Hoffmann besonders missfiel, war die Leichtigkeit, mit der Fortuna die beiden Gegentreffer kassierte. Der erste durch einen Strafstoß nach verursachtem Handelfmeter von Vincent Vermeij, der einen Freistoß mit einer reflexartigen Bewegung des Ellenbogens abwehrte. Ihm wollten sowohl Hoffmann als auch sein Trainer keinen Vorwurf machen. "Als Trainer fange ich ein bisschen eher an: Der Freistoß - völlig unnötig. Wenn ein Spieler (Afolayan, Anm. d. Red.), der ausschließlich über seinen rechten Fuß geht, nach innen zieht und den Ball auf seinem linken hat, dann muss ich den nicht unbedingt nochmal tacklen am Sechzehner", so Thioune mit einem kritischen Blick auf den Freistoß-Verursacher Nicolas Gavory.

Beim zweiten Treffer - einem Kopfballtreffer von Spielmacher Marcel Hartel, nahm sich Hoffmann selber mit in die Pflicht. Gleichzeitig nahm er seine Außenspieler aus der Schussbahn, die die Flanke in der Entstehung nicht verhindert bekommen haben. "Man kann nicht jede Flanke im Spiel verteidigen, das ist klar." Stattdessen sei die "Kommunikation nicht gut genug gewesen, das Ding nehmen wir auf unsere Kappe im Zentrum. Marcel Hartel hat unfassbare Qualitäten, aber von der Körpergröße her sollten wir diese Duelle schon gewinnen."

Thioune: "Können meine auch, nur davon war heute wenig zu sehen"

Mit zwei Treffern im Rückstand liegend wurde es für die Fortuna immer schwieriger, zumal wie bereits von Thioune angesprochen, wenig Gefahr ausging. Zwar habe man laut Hoffmann vereinzelt "gesehen, dass St. Pauli verwundbar ist. Aber gegen den Ball und mit dem Ball war es nicht gut genug, um St. Pauli weh zu tun."

Das Gute aus Sicht der Fortuna: Bereits am Dienstag gibt es im DFB-Pokalduell in Hamburg (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) die Chance, sich zu revanchieren und in dem sowohl der Verein als auch die Mannschaft der Fortuna laut Torwart Florian Kastenmeier "etwas Geiles" schaffen können - den Einzug ins Halbfinale. Das letzte Mal, dass der zweimalige Pokalsieger dort stand, war vor fast 30 Jahren in der Saison 1995/96. "Heute definitiv Punktsieger und Platzsieger FC St. Pauli. Das bereiten wir auf und dann ist es Dienstagabend ein neues Spiel", musste Thioune abschließend anerkennen. Um am Dienstag eine Chance zu haben, bedarf es dann jedoch eine "deutlich mutigere und überzeugendere" Haltung zum Spiel. Denn die Sachen, die St. Pauli gut gemacht habe, so Thioune: "Das können meine auch, nur davon war heute wenig zu sehen."

fys

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