Bundesliga (D)

Tietz: "Wir haben es ein bisschen schlampig zu Ende gespielt"

Augsburger Trost nach Last-Minute-Niederlage gegen Leverkusen

Tietz: "Wir haben es ein bisschen schlampig zu Ende gespielt"

Phillip Tietz ärgerte sich über die späte Niederlage gegen Leverkusen.

Phillip Tietz ärgerte sich über die späte Niederlage gegen Leverkusen. IMAGO/Sven Simon

Auf der einen Seite nahmen sich am Samstagabend hellblau gekleidete Fußballspieler aus Leverkusen gegenseitig in den Arm, strahlten und stapften fröhlich in Richtung Kabine. Auf der anderen Seite zeigten die Köpfe bei den Profis des FC Augsburg nur kurzzeitig nach unten.

Schon wenige Minuten später, nachdem Trainer Jess Thorup seine übliche Ansprache in der Kabine gehalten hatte, mischte sich selbst bei manchem FCA-Profi zumindest ein zartes Grinsen ins Gesicht. "Der Trainer meinte, dass er sehr zufrieden ist mit der Leistung", gab Torhüter Finn Dahmen später zu Protokoll.

Fast wäre der Sommer-Neuzugang aus Mainz gegen den Spitzenreiter aus Leverkusen zum Spieler des Spiels aufgestiegen, hielt lange das, was es zu halten gab - bis es in der vierten Minute der Nachspielzeit dann doch noch klingelte. "Natürlich brauchen wir jetzt ein, zwei Tage, um das Ergebnis abzuschütteln", glaubt Dahmen. "Aber dann gehen wir mit einem guten Gefühl ins nächste Spiel."

Vielleicht müssen wir uns da in die Nase fassen und sagen, dass wir es da hätten besser machen müssen.

Phillip Tietz

Erstmals unter Thorup mussten die Augsburger eine Heimniederlage hinnehmen, als "bittere Pille" bewertete der Trainer den Last-Minute-Schock. Etwas Selbstkritik ließ dagegen Angreifer Phillip Tietz durchblicken. Wohlwissend, dass der Gast aus Leverkusen das Spiel gestalten werde, habe der FCA auf Kontersituationen gelauert. "Und das war in ein, zwei, wenn nicht sogar mehr Situationen möglich. Wir haben es ein bisschen schlampig zu Ende gespielt. Aber wir hatten unsere Möglichkeiten. Vielleicht müssen wir uns da in die Nase fassen und sagen, dass wir es da hätten besser machen müssen."

spielbericht

Ansätze, da hatte Tietz recht, waren durchaus vorhanden, die hochkarätigen Chancen allerdings weniger. Vielmehr war es Bayer, das Möglichkeit an Möglichkeit reihte und am Ende verdient gewann.

All die positiven Aspekte, zum Beispiel die leidenschaftliche Abwehrarbeit, die hartnäckige Zweikampfführung, machen dem FCA Mut, "nur leider bringt es heute nichts", wie Dahmen zusammenfasste. Und dennoch, ist sich der Torhüter sicher, "wird es einiges geben, was positiv sein wird morgen bei der Videoanalyse".

Noch befinden sich die Augsburger immerhin in einer komfortablen Ausgangslage mit sieben Punkten Vorsprung auf Rang 16. Der Trend zeigt nach nur einem Sieg aus den vergangenen acht Spielen allerdings in die völlig falsche Richtung.

Mario Krischel