Die Gladbacher Offensive erhält mit Kruse das Extra an Leichtigkeit, Finesse, Unberechenbarkeit und Torgefährlichkeit. Der Wert des 26-Jährigen geht weit über seine eigenen Abschlussqualitäten - gegen Schalke steuerte er einen Treffer und zwei Torvorlagen bei - hinaus; es ist die Art, wie der Edeltechniker seine Rolle als Stürmer interpretiert.
Anders als der Vollstrecker-Typ Branimir Hrgota, der in vorderster Linie gerne auf Zuspiele lauert und den direkten Weg zum Tor sucht, lässt sich Kruse häufig weit ins Mittelfeld zurückfallen, fordert wie ein Spielmacher, der er von Haus ja auch ist, die Bälle, sucht die schnellen Kombinationen und versteht es, die Mitspieler mit optimal getimten Pässen ins Spiel zu bringen. All das entlastet Raffael in der Rolle des kreativen Schlüsselspielers und gibt dem Brasilianer mehr Freiheiten, weil ihm die Gegner nicht ununterbrochen auf den Füßen stehen.
"Es war für mich ein Comeback wie gemalt", sagte Kruse. Borussias Traumduo mit ihm und Raffael (beide kicker-Note 1, vergangene Saison zusammen 26 Tore) ist wieder vereint - und lässt die Fohlen von weiteren Gala-Auftritten träumen.
Jantschke erleidet Bänder- und Kapseldehnung
Einen Wermutstropfen im Siegerkelch gab es am Samstag aber auch: Abwehrspieler Tony Jantschke ist umgeknickt und musste ausgewechselt werden. Eine Kernspin-Untersuchung am heutigen Montag ergab, dass sich der 24-Jährige eine Bänder- und Kapseldehnung im Sprunggelenk zugezogen hat. Von Tag zu Tag soll nun entschieden werden, wann Jantschke wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Sein Einsatz im Europa-League-Spiel gegen den FC Villarreal am Donnerstagabend (LIVE! ab 19 Uhr bei kicker.de) ist gefährdet.