Die Mission "Alles gewinnen" hatte Andrea Pirlo, der vor dem Derby della Mole an diesem Karsamstag rigoros auch drei seiner Profis wegen eines Corona-Verstoßes aussortiert hatte, zuletzt ausgerufen. Und seine aufgebotenen Schützlinge, die in dieser unrunden Spielzeit schon so viele Punkte und Siege liegengelassen hatten, wurden dieser Forderung beim FC Turin vom Start weg absolut gerecht.
Cristiano Ronaldo & CO. schoben eifrig an, scheiterten zunächst an Schlussmann Sirigu - und belohnten sich in Minute 13 durch Chiesa mit dem verdienten 1:0.
Schnell schlichen sich allerdings auch altbekannte Muster wieder ein. So zog sich die Alte Dame nach der Führung etwas zurück, was die Hausherren immer mehr aufbrachte. Und als Juve-Keeper Szczesny einen Flachschuss zu schwach abwehrte, war der aufmerksame Sanabria per Kopf mit dem 1:1 zur Stelle. Das sollte zugleich der Halbzeitstand sein, da die Bianconeri über den agilen Cuadrado zwar nochmals Druck entfachten, aber ihre paar Möglichkeiten nicht für eine zweite Führung nutzen konnten. So stand ein ungenügendes Remis zunächst zu Buche.
Der 29. Spieltag
Platz 4 unsicherer denn je
Im zweiten Abschnitt übte Juventus zwar wieder starken Druck aus - aber erst, als wenige Sekunden nach Wiederbeginn nach einem Fehler von Kulusevski Sanabria abzog und gegen einen abermals nicht glücklich ausschauenden Szczesny zum überraschenden 2:1 für die Granatroten einschoss (46.). Mit seinem Doppelpack verpasste der Stürmer den Gästen damit den nächsten heftigen Nackenschlag.
Und weil Juve bis zum Schlusspfiff stets die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor vermissen ließ - und außerdem Torino-Schlussmann Sirigu oft klasse parierte, geriet ein eigentlich notwendiger Dreier in immer weitere Ferne. Am Ende sollte lediglich noch Cristiano Ronaldo mit seinem 24. Treffer im 25. Serie-A-Spiel das 2:2 gelingen, der nach VAR-Eingriff erst anerkannt worden war. Mehr aber war nicht mehr drin für die nun punktgleich mit Verfolger Napoli auf Rang 4 stehenden Bianconeri (jeweils 56 Zähler). Fast gelang FC-Joker Lukic (86.), Schreckgespenst Sanabria (90.) oder auch Einwechselspieler Baselli (90.+3) noch das 3:2 für die Granata.