Tottenham-Trainer Mauricio Pochettino veränderte seine Startaufstellung nach dem 1:1 gegen Premier League-Schlusslicht Watford auf vier Positionen: Für Winks, Moura (beide auf der Bank), Alderweireld und Rose (beide nicht im Kader) begannen Davies, Ndombelé, Son und Lamela.
Sein Gegenüber Vladan Milojevic tauschte nach dem 3:1-Erfolg im Stadtduell mit dem FK Rad Belgrad ebenfalls viermal: Für Popovic, Pavkov (auf der Bank), Jovancic und Pankov (beide nicht im Kader) spielten Borjan, Degenek, van la Parra und Canas von Beginn an.
Die nach dem Debakel gegen den FC Bayern und durchwachsenen Leistungen in der Premier League zuletzt heftig kritisierten Spurs zeigten von Anfang an, wie sie es in der vergangenen Saison ins Finale der Königsklasse geschafft hatten. Das Offensivtrio Son, Kane und Lamela wirbelte von Minute eins an um die Belgrader Defensive und stellte diese vor große Probleme. Dennoch musste eine Standardsituation für den ersten Spurs-Treffer herhalten: Lamela brachte die Hereingabe auf den ersten Pfosten, Kane lief gut ein und köpfte von der Fünfmeterraum-Kante ins lange Eck (9.).
Champions League, Gruppe B
Son trifft doppelt, Borjan verhindert Schlimmeres
Die serbischen Gäste wirkten überrascht ob der Zielstrebigkeit der Engländer, die nur sieben Minuten später nachlegten: Lamela lief sich auf der rechten Strafraumseite stark frei, wurde angespielt und hatte das Auge für den einlaufenden Son. Die gut getimete Flanke landete genau vor den Füßen des Koreaners, der den Ball zwischen Keeper Borjans ausgestreckten Armen hindurch schoss - 2:0 (16.). Der Siebte der Premier League verpasste es in den folgenden Minuten, das Ergebnis noch höher zu gestalten. Ndombelé (23.) und Lamela (25.) forderten Borjan zu Höchstleistungen.
Auf der anderen Seite war Marin der einzige Offensiv-Lichtblick für Belgrad, das nach einer halben Stunde aufwachte und sich gegen prächtig aufgelegte Spurs auflehnte. Allerdings vergaben sowohl der ehemalige Nationalspieler (37.) als auch van la Parra (27.) gute Gelegenheiten. Und Marin war es auch, der den dritten Gegentreffer kurz vor der Pause einleitete: Er vertändelte den Ball leichtfertig am Mittelkreis, Ndombelé nahm Tempo auf und hatte am Strafraum die Übersicht, nach links auf Son zu legen. Der Koreaner nahm die Kugel an, machte drei Schritte und schob sie ins kurze Eck (44.). Mit einer Herkules-Aufgabe für Belgrad ging es damit in die Pause.
Auch Kane schnürrt den Doppelpack
Obwohl Belgrad auch motiviert in den zweiten Durchgang startete, wurde es für die Gäste nur noch schlimmer: Lamela benötigte zwar drei Anläufe (51., 55., 57.), doch beim dritten hatte er am Elfmeterpunkt sträflich viel Platz, konnte sich in Ruhe drehen und den Ball kompromisslos ins Tor jagen - 4:0 nach einer knappen Stunde. Tottenham blieb spielbestimmend, vor allem Kane gab nach der Auswechslung von Son zeitweise den Alleinunterhalter. Nach einem tollen Zuspiel von Ndombelé bremste der Stürmer im Strafraum ab, nahm den Kopf hoch und schob den Ball überlegt zwischen zwei Verteidigern hindurch und an Keeper Borjan vorbei ins Tor (72.). Der Schlusspunkt einer sehr einseitigen Partie.
Tottenham meldete sich damit nach schwierigen Wochen eindrucksvoll zurück und tat mit den fünf Treffern zudem etwas für das nach dem Bayern-Spiel lädierte Torverhältnis. Die Spurs rücken durch den Sieg von Platz vier auf zwei in der Tabelle der Gruppe B vor.
Für Tottenham geht es am Sonntag zum ungeschlagenen Tabellenführer aus Liverpool. Bereits am Samstag muss Belgrad zu Radnik Surdulica.