Die schier endlose Trainersuche und das Hickhack um Harry Kane hatten die Sommer-Vorbereitung der Tottenham Hotspur überschattet - jetzt stehen sie nach drei Spieltagen auf einmal mit neun Punkten an der Tabellenspitze. Den 1:0-Siegen gegen Manchester City und in Wolverhampton folgte am Sonntag ein 1:0-Sieg gegen Aufsteiger Watford. Während Erzrivale Arsenal Letzter ist, starteten die Spurs erstmals in ihrer Geschichte mit drei Zu-null-Siegen in eine Saison.
Kane, der unter der Woche zähneknirschend hatte akzeptieren müssen, dass die Spurs ihn nicht zu ManCity ziehen lassen, stand nach seinem Doppelpack in der Europa Conference League am Donnerstag erstmals in dieser Saison auch in der Liga in der Startelf, die Hauptrolle spielte aber sein kongenialer Offensivpartner.
Son, der schon am 1. Spieltag Matchwinner war, zog in seinem 200. Premier-League-Einsatz (das geling ihm als erster Asiate) einen Freistoß aus dem linken Halbfeld mit rechts so clever vors Tor, dass er hinter Watfords verdutztem Keeper Bachmann im langen Eck einschlug - das Siegtor (42.). Kane verpasste in der 84. Minute die Vorentscheidung doppelt, genau wie vorher Alli auf Pass von Kane (67.).
Watford hielt zwar vor allem im ersten Durchgang richtig gut dagegen und blieb auch dank Bachmann bis zum Schluss im Spiel, musste aber die zweite Niederlage im dritten Spiel hinnehmen - trotz eines prominenten Neuzugangs: Sissoko war erst am Freitag von den Spurs gekommen, im Stadionprogrammheft stand der 32-Jährige noch im Kader der Gastgeber. Und dann schoss er in der ersten Hälfte auch noch Spurs-Trainer Nuno Espirito Santo aus kurzer Entfernung versehentlich ab, als er einen Ball im Seitenaus noch wegzuschlagen versuchte. Beide gaben sich lächelnd die Hand.
Geschichte schrieb am Sonntag nur Espirito Santo: Der Portugiese ist erst der zweite Spurs-Coach, der seine ersten drei Ligaspiele gewinnt. Zuletzt war das Arthur Rowe gelungen - 1949.